Meerbusch Gutachter soll Neubau prüfen

Meerbusch · Hallenbad: Neubau oder Sanierung? Für 200 000 Euro sollen Experten den anfallenden Sanierungsaufwand errechnen. Außerdem schlägt die Verwaltung vor, ein Gutachten zu möglichen Neubau-Kosten zu erstellen.

 24-Stunden-Schwimmen der DLRG im Hallenbad. Vereine kamen im vergangenen Jahr auf 16 159 Besuche in Meerbuschs einzigem öffentlichen Schwimmbad.

24-Stunden-Schwimmen der DLRG im Hallenbad. Vereine kamen im vergangenen Jahr auf 16 159 Besuche in Meerbuschs einzigem öffentlichen Schwimmbad.

Foto: Dackweiler

Was ist letztlich günstiger: eine Kernsanierung des maroden Hallenbads von 1966 oder ein energieeffizienter Neubau? Eine knifflige Frage, die die Politik für den Rest des Jahres beschäftigen dürfte. Wegen der vielen Punkte, die es zu beachten gilt, ist eine Antwort ohne Expertenrat nicht drin.

Der Sportausschuss hat für dieses Jahr bereits 200 000 Euro bereitgestellt, damit Firmen den Ablauf einer Kernsanierung durchrechnen und eine möglichst präzise Kostenschätzung abgeben können. Nun schlägt die Verwaltung vor, einen denkbaren Neubau von einem Gutachter der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen untersuchen zu lassen. Speziell die Grünen favorisieren einen energieeffizienten Neubau, die anderen Parteien haben sich noch nicht festgelegt. Das Thema kommt am 9. Februar auf die Tagesordnung des Schul- und Sportausschusses (17 Uhr, Realschule Osterath).

Der vom Gutachter zu prüfende Neubau (einschließlich der Folgekosten) sollte laut Verwaltung ein 25 x 12,50 Meter-Sportbecken mit fünf Bahnen, ein Lehrschwimmbecken (12,5 x 8 Meter, bei 0,60 bis 1,20 Meter Wassertiefe) und einen drei Meter hohen Sprungturm enthalten. Auch Flächen für Physiotherapiepraxis und Friseur sind eingeschlossen.

Außerdem solle geprüft werden, was darüber hinaus die Ausrüstung mit einem Fünf-Meter-Sprungturm (wie er heute im Büdericher Bad existiert), für den 3,70 Meter Wassertiefe nötig sind, und ein zusätzliches Planschbecken (das es zurzeit nicht gibt) kosten würde.

In einer Vorstudie hatte die Gesellschaft für das Bäderwesen die Kosten eines dem heutigen Bad vergleichbaren Neubaus mit 9,7 Millionen Euro angegeben. Eine Sanierung schätzt der Gutachter bislang auf 5,14 Millionen Euro.

Für die Ausschusssitzung hat die Verwaltung eine detaillierte Übersicht über die Nutzung des Bads an der Friedenstraße erstellt. Daraus geht hervor, dass Meerbuschs einziges öffentliches Hallenbad im vergangenen Jahr 106 128 Besuche zählte, 3803 mehr als 2010. 31,2 Prozent der Auslastung geht auf das Konto des Schulschwimmens (2011: 33 062 Besuche). Alle Meerbuscher Grund- und weiterführenden Schulen halten dort Schwimmstunden ab. Vereine kommen auf 16 159 Besuche (15,2 Prozent). Auf den öffentlichen Badebetrieb entfallen 56 907 Besuche (53,6 Prozent).

Vereine bieten im Bad eine Reihe von Veranstaltungen an. Bei der DLRG kann man "Retten lernen". 6600 Mal kamen potenzielle Retter 2010 zum Training ins Bad. Jährlich 300 Teilnehmer verzeichnet die Wassergymnastik der VHS. 3000 Besuche fanden im Rahmen des Behindertenschwimmens statt. Mittwochs und freitags nutzt die Tauchsportgemeinschaft Meerbusch das Bad. Sie bentötigt mindestens drei Meter Wassertiefe. Auch für Wasserball, Wasserrugby und -ballett wird das Bad genutzt.

(RP/rl)
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