Meerbusch Große Pläne für Haus Meer

Düsseldorf · Es ist eine Lösung für das Denkmal Haus Meer mit Kloster und Park in Sicht: Eine gGmbH soll die Kosten für Kauf und Sanierung aufbringen. Die Stadt wäre zu zehn Prozent beteiligt, den Rest des Geldes sollen Investoren anlegen.

"Wir sind zuversichtlich, endlich eine Lösung für Haus Meer gefunden zu haben." So vorsichtig formulierte Franc J. Dorfer, dass bei der scheinbar nie enden wollenden Geschichte um das Denkmalareal Haus Meer nun vermutlich ein Durchbruch erzielt worden ist.

Sein Arbeitskreis Haus Meer hat gemeinsam mit dem Förderverein und der Initiative "Rettet Haus Meer" ein Modell ausgearbeitet, wie Park und Denkmal dauerhaft bewirtschaftet werden können. Nach dem Konzept eines Stiftungs- und Immobilienfonds soll eine gGmbH gegründet werden. "Wenn die Stadt sich mit zehn Prozent an dieser gGmbH beteiligt, können wir mit Fördermitteln des Landes rechnen", sagt Dorfer.

Den Großteil der rund sechs Millionen Euro an Kosten für den Kauf und die Instandsetzung des alten Klosters mit dem denkmalgeschützten Park am Rand von Büderich sollen private Investoren aufbringen — der eigentliche Knackpunkt bei dem Konzept. Denn auf große Gewinne können die Investoren bei Haus Meer nicht hoffen.

"Ich halte es trotzdem grundsätzlich für denkbar, dass sich für das Projekt Investoren finden lassen", sagt Dr. Herbert Jacobs, Vorsitzender des Fördervereins Haus Meer. "Schließlich hat man steuerliche Vorteile, wenn man Geld in ein Denkmal steckt." Wenn nach dem Aufbau von Schloss und Remise die Rendite hinzukomme, und der Investor Lokalpatriotismus mitbringe, sei es eine interessante Option für Sponsoren.

Trotzdem wollen die Fraktionen von CDU und SPD erstmal sicher stellen, dass nicht letzten Endes die Stadt den größten Batzen der Kosten tragen muss. "Sollten sich nicht genügend Investoren finden, führt das zu einer erheblichen Mehrbelastung der Stadt", sagt SPD-Fraktionsvorsitzende Ilse Niederdellmann. Dorfer ist jedoch zuversichtlich, Sponsoren zu finden. Von Seiten einiger Politiker war zu hören, dass bereits Gespräche mit denkbaren Investoren laufen.

Der derzeitige Eigentümer Roland Agne hat dem Arbeitskreis ein schriftliches Verkaufsangebot gemacht. "Der geforderte Betrag liegt im Zielkorridor der wirtschaftlichen Planung", sagt Dorfer. Agne habe sich auch bereit erklärt, den Park des Geländes für die Bürger zu öffnen, sobald die versicherungsrechtliche Frage geklärt sei. "Und das passiert in den nächsten Wochen", sagt Dorfer.

Nach den Zielen des Arbeitskreises soll zuerst der Park wiederhergestellt werden, später ist der Wiederaufbau des alten Gebäudes geplant. Dafür liegt laut Dorfer ein "abgespeckter Bebauungsplan" vor. "Haus Meer lässt sich auch ohne die bisher vorgesehene Nordbebauung wirtschaftlich tragen."

Herbert Jacobs hofft, dass Dorfer recht behält. "Die Finanzierung muss klar sein, dann stehen wir hinter dem Konzept", sagt er. "Wir haben schließlich keine Alternative."

(RP)
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