Freizeit in Meerbusch Endlich wieder Golf spielen

Büderich · Seit Wochenbeginn dürfen die Mitglieder des Golfparks Meerbusch in Büderich wieder auf die Anlage. Es müssen aber alle Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Das Restaurant im Golfclub ist weiter geschlossen.

 Mike Hines (li.) und Werner Vogel gehörten zu den ersten, die gemeinsam eine Runde auf der Anlage des Golfparks Meerbusch absolvierten.

Mike Hines (li.) und Werner Vogel gehörten zu den ersten, die gemeinsam eine Runde auf der Anlage des Golfparks Meerbusch absolvierten.

Foto: Christoph Baumeister

Gekonnt chippt Werner Vogel den Ball aufs Grün, um ihn wenige Augenblicke später aus zwei Metern sicher einzulochen. „Zum Glück habe ich nichts verlernt“, sagt er grinsend. Nach mehr als drei Monaten Zwangspause darf der Rentner endlich wieder seinem Lieblingshobby nachgehen: Golf.

Seit Montag hat der Golfclub Meerbusch wieder für seine rund 870 Mitglieder geöffnet. Denn seitdem ist Sport allein, zu zweit oder ausschließlich mit Personen aus einem Haushalt unter freiem Himmel erlaubt. „Wir sind sehr froh, dass wir uns endlich wieder bewegen dürfen“, sagt Mike Hines, der die Runde gemeinsam mit Vogel absolviert. Wenige Minuten später folgen im anschließenden Flight ihre beiden Ehefrauen. „Es ist natürlich schade, dass wir nicht zu viert spielen dürfen. Aber wir sind ja froh, dass wir überhaupt wieder herkommen dürfen. Da hier alle nur in eine Richtung laufen, ist die Ansteckungsgefahr gleich null“, finden Carol Hines und Ingrid Vogel.

Der Termin für den Neustart – erst am vergangenen Freitag gab das Land Nordrhein-Westfalen die Lockerungen bekannt – kam für Golfpark-Geschäftsführer Bernhard Lindenbuß total überraschend „Wir sind sehr glücklich, wieder öffnen zu dürfen, hätten uns aber mehr Vorlauf als nur zwei Tage gewünscht.“ Die Wiedereröffnung um ein paar Tage nach hinten zu verschieben, kam dennoch nicht in Frage. „Dafür war einfach zu viel Druck auf dem Kessel. Nach der langen Zeit und bei dem guten Wetter wollten unsere Mitglieder einfach wieder Golf spielen.“

Die Corona-Zwangspause hatten seine Mitarbeiter genutzt, um den Golfpark in Büderich auf Vordermann zu bringen. Alle Wege wurden neu gemacht, die Bunkerkanten repariert und weitere Ausbesserungen erledigt. Gerade waren die Greenkeeper dabei, alle Grüns zu aerifizieren. „Das ist eine besondere Technik, den Boden mit Hohlspoons zu belüften, um so den ungewünschten Filz zu eliminieren“, erklärt Lindenbuß. Obwohl alle fünf Greenkeeper über das zurückliegende Wochenende im Einsatz waren, konnte diese Arbeiten jedoch nicht komplett abgeschlossen werden. Daher waren an den ersten beiden Tagen im Golfpark lediglich neun Bahnen bespielbar. Seit Mittwoch können aber wieder alle 18 Löcher von den Mitgliedern genutzt werden.

Nach dem starken Regen und den Schneefällen in den Wintermonaten spielt das aktuell schöne Wetter dem Club in die Karten. „Bis dahin war alles sehr nass. Der Sonnenschein war wichtig, damit die Anlage bespielbar ist“, sagte Lindenbuß. Der 64-Jährige sieht den Verein gut aufgestellt, um alle Corona-Vorgaben erfüllen zu können: „Unser Hygienekonzept steht, alle können sich sehr gut aus dem Weg gehen. Und in den Bereichen rund um das Klubhaus und auf dem Parkplatz besteht natürlich eine Maskenpflicht.“

Zugute kommt dem Büdericher Golfpark auch das im vergangenen Jahr wegen Corona eingeführte Online-Buchungssystem. „Viele waren anfangs skeptisch, doch inzwischen hat sich der Großteil damit angefreundet“, sagt Lindenbuß. Im Abstand von acht Minuten dürfen die Golfer auf den Platz. Zuvor müssen die Mitglieder und Gäste auf digitalem Wege eine Reservierung vornehmen. Sechs Tage im Voraus können die Mitglieder eine Runde buchen. Montags bis donnerstags für 18, freitags bis sonntags für neun Löcher. „So können wir möglichst vielen Mitgliedern das Spielen ermöglichen“, unterstreicht Lindenbuß.

Golflehrer Michael Wieland ist froh, dass er nach vielen Monaten Nichtstun endlich wieder arbeiten darf. „Man hat sich in den vergangenen Monaten schon sehr allein gelassen gefühlt“, sagt er. Allerdings könne er mit seinen Schützlingen nicht alle Teile der Anlage nutzen. Ein paar technische Geräte, die zum Lernen des Sports genutzt werden, finden sich nämlich unter einem Dach wieder. „Da Sport nur unter freiem Himmel erlaubt ist, muss erst noch geklärt werden, ob wir auch in den Hütten, die nach vorne hin offen sind, trainieren dürfen“, erklärt Wieland.

Immerhin ist der Golflehrer schon einen Schritt weiter als David Adrian, Chef des Restaurants im Golfclub. Den Lockdown hat er für einige Umbaumaßnahmen genutzt. Nun wartet er sehnsüchtig darauf, seine Pforten wieder für alle Golfspieler und andere Gaste öffnen zu dürfen. „Ich hoffe, dass es nach Ostern endlich wieder losgeht“, sagt Adrian.

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