Kirche in Meerbusch Es wird wieder geheiratet und getauft

Meerbusch · Brautleute und junge Eltern holen das nach, was in Pandemiezeiten nicht möglich war. In der Pfarrei Hildegundis von Meer steigen die Zahlen der Hochzeiten und Taufen wieder an.

 Die Kapelle Ossum ist für Hochzeiten und Taufen gefragt.

Die Kapelle Ossum ist für Hochzeiten und Taufen gefragt.

Foto: Christoph Kleinau (-nau)

Das kirchliche Leben im Bistum Aachen ist nach gut zwei Corona-Jahren in einer neuen Normalität angekommen. Die Zahl der Taufen, Trauungen und Firmungen ist 2021 wieder gestiegen. Zurückhaltend zeigen sich die Gläubigen dagegen unverändert bei den Gottesdienstbesuchen.

Diese auf den ersten Blick nüchtern wirkende Statistik aus dem Bistum in Aachen lässt sich durch eine Nachfrage bei Pastor Norbert Viertel von der Pfarrei Hildegundis von Meer in Osterath schnell mit Meerbuscher Leben füllen. Hinter all den Zahlen stehe natürlich die Coronapandemie und deren Auswirkungen erklärt Norbert Viertel sofort. Viele Familienfeste seien durch die Pandemie verschoben worden. Keiner habe ohne Familie und Freunde vor dem Traualtar stehen wollen. Außerdem sei im Lockdown natürlich gar nichts möglich gewesen. Auch die anschließenden Feiern hätten abgesagt oder verschoben werden müssen. „Jetzt holen viele Paare Hochzeiten nach und Familien, die lange auf einen Tauftermin gewartet haben, freuen sich nun, das Kind der christlichen Gemeinschaft anzuvertrauen“, sagt Pfarrer Viertel.

Er freut sich, dass die Bereitschaft, Kinder taufen zu lassen, zunehme und junge Eltern sich auch von der Pandemie nicht haben abhalten lassen, einen Tauftermin in Osterath zu vereinbaren. „Bei den Taufgesprächen wird schnell klar, dass die Eltern sich ganz bewusst für diesen Weg entscheiden“, sagt Viertel. Und so haben er und seine Mitarbeiter auch während der Pandemie den Kontakt zu den Familien nicht abbrechen lassen. Man habe mitgeteilt, wann was wieder möglich sei und auf freie Termine verwiesen. Waren es in 2020 nur 37 Taufen, so ist die Zahl jetzt auf 61 gestiegen. „In einer nicht einfachen Zeit, sich für die Taufe eines Kindes zu entscheiden ist beachtenswert“, sagt Viertel. Hätten in der Vergangenheit Taufen, Kommunionen und Firmungen automatisch zum christlichen Leben dazu gehört, so seien diese Schritte heute eine persönliche, bewusste Entscheidung für die Anbindung an die katholische Kirche.

Noch beeindruckender ist die Zahl bei den Brautleuten. Heirateten 2019 29 Paare in der Pfarrei Hildegundis von Meer, so waren es 2020 nur zwei und in 2021 wieder 14 Männer und Frauen. „Dabei fallen nur die Hochzeiten unserer Pfarrmitglieder in die Statistik“, erklärt Viertel. All die auswärtigen Brautleute, die sich die Ossumer Kapelle oder die Kirchen in Langst und Kierst als Location ausgewählt haben, werden zahlenmäßig nicht erfasst. Mai und Juni in diesem Jahr werden die Statistik weiter ansteigen lassen

Im bistumsweiten Trend liegt auch die Pfarrei Hildegundis von Meer bei den Kirchenaustritten. Das sei bedauerlich, genauso wie die rückläufigen Besucherzahlen bei den Gottesdiensten, ergänzt Viertel.

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