Meerbusch "Geklaute Tore": nicht nur beim FCB
Düsseldorf · In der Partie gegen Hilden 05/06 am 11. April (Endstand 3:3) war dem Fußball-Bezirksligisten FC Büderich der vermeintlich sichere Treffer zum 4:2 auf spektakuläre Weise "geklaut" worden.
Ein besonders leidenschaftlicher Ersatzspieler der Hildener war auf den Platz gestürzt und hatte das Leder vor Überqueren der Torlinie weggeschlagen — ohne vorher jedoch offiziell eingewechselt worden zu sein.
Den Regeln entsprechend zeigte der Unparteiische dem Übeltäter lediglich die Gelbe Karte und ließ das Spiel mit einem indirekten Freistoß für Büderich fortsetzen, der aber nichts Zählbares einbrachte.
"Notfalls DFB einschalten"
Die Büdericher haben den Fußballverband Niederrhein nun gebeten, den Fall in seinen Regelausschüssen zu diskutieren. An dem Ergebnis sei natürlich nichts mehr zu ändern, weiß Thomas Feldges, 2. Vorsitzender des FCB, trotzdem will er nicht locker lassen: "Wenn es vom FVN keine befriedigende Antwort gibt, gehen wir weiter — bis zum Deutschen Fußball-Bund."
Der FCB hat durchaus gute Argumente, hier auf eine Regelverschärfung zu drängen, denn ähnliche Fälle gibt es (zwar selten) aber immer wieder.
Kaum stand die Geschichte in der Zeitung, erinnerte man sich im Fußballkreis Grevenbroich/Neuss an einen Fall, der in der Saison 1994/95 stattgefunden hat. Damals verhinderte ein verletzt zuschauender Wevelinghovener Spieler im Bezirksliga-Match gegen Bayer Uerdingen II das 2:0 für die Gäste, indem er die Kugel von der Linie schlug.
Die Partie ging mit Schiedsrichterball weiter. Zwar gewann der BV Wevelinghoven am Ende sogar noch mit 2:1, doch "gefreut habe ich mich damals nicht", erinnert sich der heute in Hoeningen tätige Trainer Peter Hanschmann. Das Spiel ging im Übrigen vor die Spruchkammer und wurde wiederholt.
"Zu Unrecht", findet Wevelinghovens Pressewart Peter Krause, selbst Mitglied der Kreisspruchkammer, noch heute. Seine Vermutung: "Vielleicht hat man es uns übelgenommen, dass unser Kapitän Uwe Junkers auf Nachfrage des Schiedsrichters bestritten hatte, den ,Zuschauer' zu kennen".
Klasen sei dann von einem ehemaligen Mitspieler beim Unparteiischen angeschwärzt worden. Das Wiederholungsspiel, erneut vor heimischem Publikum, gewann Wevelinghoven mit 3:0.
Krause weiß noch von einem weiteren Fall zu berichten: "Zu guten alten Zeiten des VfR Neuss klärte Matthias Hellingrath, der damals schon längst nicht mehr spielte, per Kopf für den schon geschlagenen Torwart Klaus Schonz, lief in Hut und Mantel quer über den Platz und verschwand."
