Meerbusch Gedenken an Bombenopfer

Düsseldorf · lank-latum (aru) Der Bombenangriff erfolgte nach 15 Uhr. Vor 65 Jahren, am 26. Februar 1945, fiel der Meerbuscher Ortsteil Lank-Latum einem alliierten Luftschlag zum Opfer, bei dem nachweislich 23 Personen starben. Jetzt weihte der Heimatkreis Lank eine Gedenktafel mit Opfernamen ein, die die Heimatfreunde auf dem "alten Friedhof" an der Rheinstraße in Lank-Latum angebracht haben. "Es war fünf Tage bevor die Alliierten kamen", sagte Franz-Josef Radmacher vor rund 40 Besuchern.

Kirchlichen Beistand erhielten die Lanker von Pfarrerin Heike Gabernig, die eine englische Versöhnungslitanei las. Diese beteten Gläubige zur fast derselben Uhrzeit im britischen Coventry, das 1940 Opfer eines deutschen Luftangriffes wurde. In Meerbusch waren auch einige Augenzeugen des Lanker Bombenangriffs unter den Gästen. "Meine Mutter ist in den Trümmern umgekommen", sagte Hans Kreifelts (79), der mit Ehefrau Gerti (73) und Tochter Andrea Neuroth an der Gedenkstunde teilnahm.

Dass die Tafel erst heute, im 21. Jahrhundert, entstanden ist, findet die Familie nicht schlimm. "Besser jetzt als nie." Auch der Lanker Johannes Toups war Zeuge und hatte vor 65 Jahren richtiges Glück. "Wir waren zwei Tage vorher mit einem geliehenen Mühlenwagen nach Latum umgezogen", erklärt er. "Der Wagen war nachher zerstört." Initiatoren der zweiten Lanker Gedenktafel waren Karl-Heinz Wilkes, Siegfried Scharbert und Franz-Josef Radmacher.

Ausgangspunkt der Initiative war die Entfernung des Grabes der siebenköpfigen Familie Mertens auf dem alten Friedhof, die allesamt beim Angriff 1945 starben. "Auf dem ersten Denkmal an der alten Schule stehen leider keine Namen", so Radmacher. CDU-Politiker Mike Kunze kommentierte die Tafeln: "Deutschland ist dem Frieden besonders verpflichtet."

(RP)
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