Meerbusch Gastronomin aus Leidenschaft

Meerbusch · Jenny Janssen hat an der Tennishalle in Strümp eine neue Wirkungsstätte gefunden. Zuvor war sie 14 Jahre lang Wirtin im Haus Baumeister. In ihrem Café Janssen bietet die 62-Jährige bürgerliches Essen an, das frisch zubereitet wird

 In der Strümper Tennishalle kümmert sich Jenny Janssen nicht nur um die Essens- und Getränkewünsche. Auch hat sie immer ein offenes Ohr.

In der Strümper Tennishalle kümmert sich Jenny Janssen nicht nur um die Essens- und Getränkewünsche. Auch hat sie immer ein offenes Ohr.

Foto: Ulli Dackweiler

Jenny Janssen ist Gastronomin aus Leidenschaft. Lange Zeit - genauer gesagt: 14 Jahre lang - war die 62-Jährige die Wirtin im Haus Baumeister in Lank. Seit November hat sie eine neue Wirkungsstätte. An der Tennishalle in Strümp. Dort gibt es eine Braustube, Restaurant und Café in einem. "Janssen" heißt die Lokalität. Hier hat Jenny nun das Sagen.

Sechs Enten aus Porzellan stehen im Regal gegenüber der Theke. Mit dunklem Holz verkleidete Wände, davor hellhölzerne Bänke, Stühle und Tische. Überall stehen frische Schnittblumen in Vasen. Die Fenster der urig wirkenden Gaststätte geben den Blick auf zwei Hallen-Tennisplätze frei. Gleich neben dem Schankraum befindet sich ein lichtdurchflutetes, modernes Zimmer. "Dieser Raum mit Platz für bis zu 80 Personen eignet sich hervorragend für Empfänge, Mittags- und Abendveranstaltungen oder Nachmittagskränzchen", sagt Jenny Janssen.

Die quirlige Frau ist vielseitig. Das zeigt sich nicht zuletzt an dem Lebenslauf der Ostfriesin, die in der Eifel sowie in Hamburg und Krefeld in der Gastronomie tätig war, ehe sie es nach Meerbusch zog. Ursprünglich hatte sie den Beruf der Hauswirtschafterin erlernt und darin den Meister abgelegt. Eine Kosmetikschule besuchte sie einst auch. Dann kam der Zeitpunkt, an dem es sie in die Gastronomie zog - dort blieb sie.

"Ich habe als einfache Bedienung angefangen und mich bis zur Betriebsleiterin von Lokalen hochgearbeitet - ehe ich mich selbstständig gemacht habe", erzählt Janssen. Einfach ist ihr Berufsalltag nicht, bis zu 17 Stunden am Tag arbeitet sie. Sie wirbelt in der Küche, steht hinter der Theke und bedient an den Tischen. Bei allem hat sie immer ein Ohr für die Anliegen, Sorgen und Nöte ihrer Gäste. "Gaststätten sind auch immer Kommunikationsstätten und als solche muss es sie weiter geben", sagt die Wirtin.

Mit Sorge beobachtet sie, dass Lokalitäten nicht mehr den gleichen Stellenwert in der Gesellschaft haben wie anno dazumal. "Junge Leute gehen nicht mehr so häufig in Kneipen wie früher", sagt die Gastronomin. Eine der Ursachen glaubt Jenny Janssen ausgemacht zu haben: "Die Bierpreise sind einfach zu hoch", sagt sie. Und auch das Rauchverbot in Gaststätten sorge dafür, dass es weniger Zulauf in Kneipen und Restaurants als in der Vergangenheit gibt.

Die Branche muss also um Kundschaft buhlen. Jenny Janssen will nicht zuletzt mit Qualität beim Essen punkten. Aus der Tüte oder aus dem Glas kommt bei ihr nichts auf die Tische. "Bei uns wird alles selbst zubereitet", erklärt die Gastronomin, die noch zwei Mitarbeiter hat. Ob nun Reibekuchen mit Apfelkompott oder Frikadellen mit Kartoffelsalat: Alles ist frisch. Auch mit Gewürzen variiert Janssen gerne. Zitronenthymian oder Rosmarin dürfen nach ihrer Meinung an manchen Fisch- oder Fleischgerichten nicht fehlen. Vorbestellungen für größere Essensrunden nimmt sie gerne entgegen.

Damit die Mahlzeiten auch gut in die Mägen der Gäste "rutschen" können, gibt es bei Janssen eine breite Getränkeauswahl. An Bieren hat sie Bitburger und Bolten im Angebot, das Glas kostet 1,50 Euro. Rot- und Weißwein aus Italien, Riesling und Sekt stehen ebenfalls auf der Karte, die Gäste haben die Qual der Wahl in dem Lokal an der Tennishalle.

Tennis spielt Jenny Janssen übrigens nicht. Sie steht eher auf Squash - und Fitness. "Aber dafür fehlt mir momentan absolut die Zeit", sagt sie und lacht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort