Meerbusch Friederike Lambrich wird zur Pfarrerin

Meerbusch · Mehr als zwei Jahre lang unterstützte die 29-Jährige die Evangelische Kirchengemeinde Lank als Vikarin. Morgen wird sie in ihren Dienst als Pfarrerin berufen und ab Januar in die Emmaus-Kirchengemeinde in Willich wechseln

 Friederike Lambrich fühlt sich von Gott berufen und entschied sich deshalb, Theologie zu studieren und Pfarrerin zu werden.

Friederike Lambrich fühlt sich von Gott berufen und entschied sich deshalb, Theologie zu studieren und Pfarrerin zu werden.

Foto: ulli Dackweiler

Morgen ist ein ganz besonderer Tag für Friederike Lambrich: Um Punkt 14 Uhr wird die 29-Jährige beim Gottesdienst in der Versöhnungskirche in Strümp ordiniert und damit in ihren Dienst als Pfarrerin berufen. Sie erreicht damit ein Ziel, auf das sie mehr als zwei Jahre hingearbeitet hat. Denn im April 2012 kam Friederike Lambrich als Vikarin in die Evangelische Kirchengemeinde Lank, Pfarrerin Ute Saß war damals ihre Mentorin. Jetzt, zweieinhalb Jahre später und nach bestandenem Examen in der Theologie, ist es so weit und sie tritt ihren Dienst als Pfarrerin an. "Es fühlt sich aber wie ein Anfang an", sagt Lambrich. Die Ordination sei bloß eine Station auf ihrem Weg und bestätige ihr noch einmal: "Ich bin von Gott berufen - hier bin ich richtig."

Und weil sie sich berufen fühlte, hat Lambrich auch überhaupt angefangen, Theologie zu studieren. Als Jugendliche hat sie viele positive Erfahrungen in ihrer Heimatgemeinde in Linz am Rhein und in einer Gemeinde in den USA gesammelt. Studiert hat sie im Anschluss in Heidelberg, Leipzig und Bonn.

Bei der Ordination wird noch einmal mehr deutlich, was ihr wichtig ist, meint Lambrich: Sie steht als Pfarrerin nicht über anderen in der Gemeinde, sondern ihnen zur Seite und diese ihr. Das ist auch in dem so genannten Ordinationsvorbehalt formuliert. "Das ist der Auftrag meiner Landeskirche, den ich erhalte und den ich versprechen werde", sagt sie. Dort heißt es: "Bei diesem Dienst stehst du in der Gemeinschaft aller, die in der Kirche mitarbeiten, und wirst begleitet von der Fürbitte der Gemeinde." Genau dieses Miteinander habe sie in ihrer Gemeinde erfahren. "Mir gefällt an der Gemeindearbeit, dass ich nicht alles alleine machen muss", erklärt die Wahl-Lankerin. "Die Arbeit liegt auf vielen Schultern - und die einzelnen empfinden es nicht als Belastung, weil sie es gerne tun."

Als Vikarin in Lank habe sie in den vergangenen Jahren viel gelernt - zum Beispiel, wie die Botschaften von Predigten bei der Gemeinschaft ankommen. Häufig habe sie auf ihre Beiträge Rückmeldungen erhalten und dadurch gelernt, was genau die Gemeinde brauche. "Die ersten fünf Predigten gingen vermutlich noch an den Menschen vorbei", sagt Lambrich. Dennoch hat sie sich stets wie zu Hause gefühlt. "Ich verstehe mich als Netzwerkerin", meint sie. "Ich möchte eine Gemeinde, die bereit ist, sich zu verändern und sich einzubringen, eigene Ideen zu entwickeln und auch zuzulassen." Wichtig dabei sei natürlich, dass Kirche noch Kirche bleibe. Das habe sie in der Lanker Gemeinde erleben können. Es werde viel Wert auf Traditionen gelegt. Das heiße aber nicht, dass nichts verändert wird. Im Gegenteil: Veränderungen trügen dazu bei, dass Traditionen entstehen. Sonst wäre eine Gemeinde nicht so lebendig.

Doch nun muss Lambrich ihre Lehr-Gemeinde verlassen. Zwei Monate bleiben ihr dort noch. Eine Zeit des Übergangs, in der Lambrich nur noch halb in Lank ist. Bereits seit Anfang November betreut sie mit einer halben Stelle ein Projekt zum Reformations-Jubliäum 2017 in vier Kirchenkreisen. Und ab dem 1. Januar wird sie in der Emmaus-Kirchengemeinde in Willich als Pfarrerin im so genannten Probedienst sein. Erst im Anschluss darf sie sich auf freie Pfarrerstellen bewerben.

(RP)
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