Kultur in Meerbusch Freche Früchtchen und politisch-kritische Malerei

Die „Freien Künstler Meerbusch“ zeigen in der Teloy-Mühle ein aussagekräftiges Kunstspektrum.

 Neue Kunstausstellung in der Teloy unter anderen mit Uta Maaß-Schröder und Fred Landherr.

Neue Kunstausstellung in der Teloy unter anderen mit Uta Maaß-Schröder und Fred Landherr.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Mit dem buntgemischten Kunstspektrum in der Jahresausstellung 2018 werden die „Freien Künstler Meerbusch“ ihrem Namen gerecht. In der Teloy-Mühle zeigen sie, wie frei die Themenwahl ist, die in Kunst umgesetzt werden kann. „Ich wollte unbedingt ein politisches Bild malen“, erklärt Gisa Rosa. Mit dem Gemälde „Varus“ erinnert sie nicht nur an den Verrat, der vor zweitausend Jahren zum Sieg der Schlacht führte, sondern auch an die aktuell angespannte Situation in vielen Regionen.

Auch Leonie Dienst wird politisch, stellt in fünf Monotypen das Thema Flucht und Verfolgung dar. Der schönen Seite des Lebens dagegen nimmt sich Mathilde C. Jaeger an. „Freche Früchtchen“ schreibt sie über ein Diptychon, auf dem in leuchtenden Farben eine Ananas und Beeren in Mischtechnik auf Leinwand zu sehen sind: „Früchte symbolisieren Vitalität und Sexualität.“ Uta Maaß-Schröder ließ sich in Japan inspirieren, schuf mit in Aquarell gemalten, ausgeschnittenen und neu platzierten Motiven „eine völlig neue Sicht“.

Genau hinsehen sollten auch die Betrachter der ohne Pinsel entstandenen abstrakten Acrylbilder von Fred Landherr: „Einige Arbeiten sind mit Blattgold versehen. Sie verlangen nach differenzierender Betrachtungsweise, denn diese ‚Farbe‘ changiert.“ Die Berlinerin Christa Schöppel verbindet nach Fotovorlagen zeichnerische und malerische Elemente, versucht einzelne Figuren aus dem Negativum zu holen und stellt so ausdrucksstark Persönlichkeiten dar. Ganz anderes geht Marita Mülders vor. Sie kombiniert Materialien, die aus der Erde kommen und formt daraus fantasievolle Skulpturen. Und auch bei Lilo Jusczyk kommt die Fantasie ins Spiel: „Meine Bilder sind Erzählungen von Landschaften, die ich noch nie gesehen habe und von Situationen, die ich noch nicht erlebt habe.“ Im Mühlen-Eingangsbereich zeigt Ines Neuburg zwei großformatige, pur mit Acryl auf die Leinwand aufgemalte abstrakte Ansichten. Auf einer Reise durch den fernen Osten basieren die Zeichnungen von Axel Olejnik, mit einer Arbeit wird auch Philipp von Canstein, dem 2015 verstorbenen Gründer der Freien Künstler Meerbusch gedacht. 

Vernissage: Sonntag, 15 Uhr. Einführung: Lothar Beseler. Öffnungszeiten: Bis 16. September, Dienstag bis Samstag 15-18 Uhr, sonntags 11-18 Uhr. Teloy-Mühle, Kemperallee 10.

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