Verdacht auf Suizid Frau beschwert sich über Polizei-Einsatz

Meerbusch · Hat sich die Polizei bei einem Einsatz am Wochenende richtig verhalten? Die Frau aus Büderich, zu der die Beamten gerufen worden waren, sagt nein. Die Polizei sagt: „Wir haben alles richtig gemacht.“

 Ein Polizeiwagen im Dienst (Symbolbild).

Ein Polizeiwagen im Dienst (Symbolbild).

Foto: Michael Scholten

Was war passiert? Die Frau, die sich im Übrigen selbst mit einer ausführlichen Mail in unserer Redaktion  gemeldet hat, hat offenbar an einen Arbeitskollegen eine Kurz- und Sprachnachricht geschickt, durch die er sich offenbar Sorgen machte, dass sie sich das Leben nehmen wolle. Er rief in seiner Sorge die Polizei an, die sofort zur Frau fuhr. Mit dabei war auch die Feuerwehr mit ihrem Notarzt. „Absoluter Standard in solchen Lagen“, sagt eine Polizeisprecherin. In Situationen wie solchen ging es an erster Stelle um Gefahrenabwehr – und darum, ob jemand eventuell zum Schutz des eigenen Lebens in eine Klinik eingewiesen werden muss. Die alarmierten Kräfte seien, so schildert es die betroffene Frau, dann aber sehr unfreundlich und in drohenden Gebärden mit ihr umgegangen, hätten sie bedrängt, wollten nicht, dass sie sich alleine in ihrem Zimmer umzieht. „Alle bauten sich in drohender und einschüchternder Weise vor mir auf, einer der auf mich noch recht jung wirkenden Personen hielt mich am Arm fest“, schreibt die Frau in ihrer Mail. Die Polizei dazu: „Da wir keinen Zweifel an dem Melder hatten und davon ausgehen mussten, dass sich die Frau das Leben nehmen wollte, sind wir so vorgegangen – zu ihrem eigenen Schutz.“ Als es dann darum ging, dass die Frau mit zum Präsidium sollte, sie sich aber vorher noch umziehen wollte, hätten zwei Polizisten die obere Etage „abgesichert“. Sie habe sich nur im Beisein von zwei Beamtinnen umziehen dürfen. Das sei sehr demütigend gewesen, schreibt die Büdericherin. „Alles rechtens“, so die Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Auch, dass die Frau dann  mitgenommen und untersucht wurde.

Der Einsatz habe etwa vier Stunden gedauert, die Frau sei nicht in eine Klinik eingewiesen, sondern dem Arbeitskollegen in Obhut gegeben worden, so die Polizei.

Für die Frau, die eine offizielle Beschwerde ans Polizeipräsidium gerichtet hat, stellt sich jetzt die Frage, warum die Polizisten so unfreundlich gewesen seien und  ob man die Beamten nicht besser schulen könnte, damit sie einfühlsamer mit anderen Menschen umgehen. Sie fühle sich nach dem Vorfall gedemütigt und erniedrigt.

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