Meerbusch Frankes Akt war der Renner

Düsseldorf · Mit 240 Euro erzielte der "Akt" von Karl Franke den höchsten Preis. Trotz eisiger Kälte fanden sich viele Käufer. Insgesamt kamen bei der RP-Kunstauktion rund 1500 Euro zusammen, die Manfred Offermann, Leiter der Wohngruppe Osterath, gleich in Empfang nahm.

 Der Europäische Gerichtshof hat die Kündigung eines Kirchenmusikers wegen Ehebruchs für unrechtmäßig erklärt.

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Foto: DDP

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten — erst nach dem dritten Schlag war der Ankauf perfekt. Aber bis es soweit war, fiel der Hammer mehrfach auf das Pult. Denn trotz der Minusgrade überboten sich die Kunstfans auf der "Winterwelt" in Büderich.

Die Kauffreude während der Auktion der RP vom vergangenen Jahr war wohl in guter Erinnerung geblieben. Wie 2008 wurden die Kunstwerke auch dieses Mal von RP-Redakteurin Heike Schoog präsentiert, während sich Alf Beck wieder als Auktionator für die gute Sache einsetzte.

"Es ist richtig tolle Kunst dabei", ermunterte er die Interessenten zum Mietbieten. Der Einstieg lag bei 50 Euro. Die folgenden Gebote konnten in Fünf-Euro-Schritten bis zur 100 Euro-Grenze und dann in Zehn-Euro-Schritten abgegeben werden. Nicht alle Arbeiten fanden Interessenten, aber um manche Stücke entbrannte ein regelrechter Wettstreit. Lilette Koch, Kunsterzieherin, hatte es auf das Code-Book von Setsuko Fukushima und den Papierschnitt von Felix Droese abgesehen.

Langer Atem

Aber der Kunstsammler Bernd Meyer hatte den längeren Atem. Er weiß um die Wertigkeit der Kunstwerke und findet es gut, etwas für die behinderten Kinder der Wohngruppe Osterath tun zu können. Dieser Einrichtung, die der Hephata-Stiftung angehört, floss der Erlös der RP-Auktion zu. Gruppenteamleiter Manfred Offermann verfolgte das Geschehen und betonte: "Ich bin froh, dass man uns denkt."

Die in diesem Jahr erlösten 1570 Euro werden für die Renovierung des zur Entspannung dienenden "Snoezelraums" eingesetzt. Den Spendentopf auffüllen wollte auch die Meerbuscher Ratsfrau Nicole Niederdellmann-Siemes. Sie kam mit Sohn Noah vor Versteigerungsbeginn, um sich die 35 Kunstwerke anzusehen und entdeckte ihren Favoriten schnell: "Die Bronzeskulptur von 'Matre' möchte ich meinen Mann zu Weihnachten schenken." Doch als die Gebote in die Höhe schnellten, passte sie.

Claudia Bartling hatte da mehr Glück. Sie ersteigerte die Skulptur "Das pralle Leben" für 160 Euro und erklärte: "Ich wäre bis 200 Euro mitgegangen." Auch Verena Uhl hatte Glück. Sie hatte es auf den Bronzeakt von Karl Franke abgesehen. Aber an dieser, vom Sohn Reimund Franke gestifteten Arbeit, fanden auch andere "Winterwelt"-Besucher Gefallen. So musste sie schließlich tief in die Tasche greifen. Denn der Akt erzielte mit 240 Euro den höchsten Auktions-Preis.

Mit einer kleineren Summe erfüllten sich Hannelore und Peter Klinkhammer einen Wunsch. Sie ersteigerten eine Radierung von Editha Hackspiel: "Wir lieben vor allem die Meerbusch-Motive." An andere Kunst-Freunde, die sich am heißen Glühwein wärmten und lange ausharrten, gingen auch Arbeiten von Marlies Blauth, Karine Deicke-Klein, Victor Popov, Victor Nono oder A. A. C. Labberton.

Einen besonderen Beitrag leistete Gisela Bretz. Sie spendete statt eines Kunstwerks eine "Engelsgabe", 50 Euro aus dem Erlös einer Skulptur, die sie bei der Engel-Ausstellung im Alten Küsterhaus verkauft hatte.

(RP)
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