Meerbusch Fluglärmkommission: Nein zur Erweiterung

Meerbusch · Am Montag hat sich die Kommission gegen die geplante Kapazitätsausweitung am Flughafen ausgesprochen. Veränderungen dürfe es nur geben, wenn Bürger besser vor Lärm geschützt werden.

 "Dieser Schutz der stark betroffenen Bevölkerung kommt in den Ausbauplänen des Flughafens de facto nicht vor", kritisierte Goßen.

"Dieser Schutz der stark betroffenen Bevölkerung kommt in den Ausbauplänen des Flughafens de facto nicht vor", kritisierte Goßen.

Foto: dpa, Daniel Reinhardt

Die Flughafenkommission des Flughafens Düsseldorf lehnt die vom Airport beabsichtigte Kapazitätserweiterung in nachfragestarken Zeiten mit bis zu 60 Flugbewegungen pro Stunde ab. "Niemand bestreitet die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens für die Region und für die Arbeitsplätze — erforderlich ist aber eine echte Abwägung aller Interessen", erklärte Thomas Goßen. Der Bürgermeister der Stadt Tönisvorst ist aktuell Vorsitzender der Fluglärmkommission. Das nicht-öffentlich tagende Gremium hat beratende Funktion; seine Beschlüsse sind nicht bindend, haben aber Signalwirkung.

Intensiver Lärm mache krank, sagte Goßen. "Der Schutz der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger im Umfeld des Flughafens lässt keine weitere Zunahme des Fluglärms zu, die zwangsläufig mit einer Zunahme der Flugbewegungen verbunden ist", so Goßen. "Es kann keine Veränderung zugunsten des Flughafens geben, ohne dass für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger konkrete und spürbare Verbesserungen beim Schutz vor Fluglärm erreicht werden, wie beispielsweise ein deutlich effektiverer Schutz der Nachtruhe." Sonst gebe es keine Basis.

"Dieser Schutz der stark betroffenen Bevölkerung kommt in den Ausbauplänen des Flughafens de facto nicht vor", kritisierte Goßen.

Meerbuschs Bürgermeister Dieter Spindler (CDU) hatte den Antrag in der Fluglärmkommission eingebracht, der mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Auch ein weiterer Antrag aus Meerbusch fand eine Mehrheit: Die Deutsche Flugsicherung wird gebeten, eine Alternative für die Abflugroute über Lank-Latum zu entwickeln. Diese alternative Route sollte eine Überfliegung des Zentralbereichs von Lank-Latum mit dem Krankenhaus vermeiden, aber auch nicht zu einer Mehrbelastung bislang nicht betroffener Wohngebiete führen. Im Jahr 2000 hatte die Flugsicherung nach Protesten aus dem Meerbuscher Norden versucht, die Abflugroute zwischen Lank-Latum und Nierst zu verschieben. Beide Versuche hatten jedoch zu Mehrbelastungen geführt und waren deshalb verworfen worden. Eine Arbeitsgruppe mit Fachleuten der Deutschen Flugsicherung, des Flughafens und Vertretern der umliegenden Gemeinden soll sich nun mit diesem Thema befassen und eine Alternative prüfen.

(RP)
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