Meerbusch Flugakrobatik am Deich

Meerbusch · Die Luftsportfreunde von Tura Büderich brachten am Wochenende rund hundert Flugmodelle in die Luft: Von Hubschraubern über Segelflieger und Doppeldecker bis hin zu kleinen Düsenjets.

Düsenjets schießen knapp über den Boden, Propellermaschinen knattern gemütlich durch die Luft. Hubschrauber machen Loopings und landen dann sanft auf dem Boden — das Publikum applaudiert begeistert. "Ich habe mit meinem "Logo 400" zuhause schon einmal kopfüber den Rasen gemäht", sagt Tim Kostorz (15) und trägt seinen Modell-Hubschrauber wieder zurück zu seinem Stellplatz. Traditionell richten die Luftsportfreunde des Tura Büderich am Apelter Feld ihre Modellflugshow aus. Zahlreiche Besucher bestaunen das Luftspektakel, nutzen den Tag zum Familienausflug.

Und die Show kommt an. "Das ist einfach nur klasse", sagt Daniel Rosada mit großen Augen. Der Achtjährige ist mit Vater Martin (37) und Schwesterchen Nathalie (6) auf dem Modellflugplatz am Rheindeich und bestaunt die Flugzeugmodelle. Immer wieder steigen sie in den Himmel auf, vollführen ihre Kunststücke. "Wir haben weit über hundert Maschinen hier", erklärt Mit-Organisator Andreas Unterbusch von den Luftsportfreunden.

Seit seinem 16. Lebensjahr ist er dem "Virus Modellfliegerei" verfallen. "Anfangs habe ich auch erst nur Plastikmodelle gebaut", berichtet Unterbusch. Heute besitzt er mehrere Maschinen, die teuerste im Wert von rund 5000 Euro. Auch eine Bücker Jungmeister mit einem Sternmotor (Kostenpunkt: rund 2900 Euro) nennt der Sportfreund sein eigen. Das Original des Doppeldeckers flog 1935 das erste Mal. Das Modell hat 250 Kubik und fünf Zylinder. "Ich bin sogar noch einen Schritt weitergegangen und habe selber Fluglizenzen gemacht." Neben dem Pilotenschein für Ultraleichtflugzeuge (Sport-Pilot-Licence) besitzt der Düsseldorfer auch noch die Privat-Pilot-Lizenz.

Auf dem Modellflugplatz geht es aber etwas preisgünstiger zu. "Die kleinsten Modelle können schon zusammengebaut gekauft werden", erklärt Andreas Unterbusch. Etwas unter 200 Euro lägen die Einstiegspreise. So auch für die Focke- Wulf, die der nächste Modellpilot gerade zum Abflugplatz trägt. "Die erreicht bis zu 45 km/h", erklärt Unterbusch. Besonders laut und schnell geht es bei den "Flash-Jets" zu. Die raketenähnlichen Flieger sind eine Eigenart. "Das Modell selber kostet nur 90 Euro — der Motor aber fast 3000 Euro. Die erreichen dann bis zu 300 Sachen."

Gesteuert werden die Modellflugzeuge von Fernbedienungen aus, die heutzutage kleine Computer sind. Die Hauptsaison der Luftsportfreunde geht von April bis Oktober. "Wir haben aber auch einen harten Kern von 15 Leuten", sagt Unterbusch. "Die schrauben im Winter Skier und Kufen dran und können dann auch bei Schnee starten und landen."

(RP)
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