Meerbusch Flirten für Männer, Yoga für Gestresste

Meerbusch · Die Volkshochschule und das Kirchencafé "Leib und Seele" starten mit ihrem Kursprogramm ins neue Jahr. Bei der VHS stehen für 6633 Unterrichtsstunden 121 Lehrkräfte zur Verfügung. Ein Schwerpunkt: Sprachkurse

Wer seinen Alltag während eines Workshop-Wochenendes beim "Gemeinsamen Filzen" entschleunigen, im Alter von 60+ Theater spielen, das "Deutsche Auswandererhaus" in Bremerhaven besichtigen, in die Achtsamkeitsmeditation MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction" eingeführt werden oder das Flirtseminar für Männer besuchen möchte, sollte sich das aktuelle Semester-Programm der Volkshochschule Meerbusch ansehen. Auf 150 Seiten werden bei unveränderten Kursgebühren von 121 Lehrkräften 279 Veranstaltungen mit 6633 Unterrichtsstunden angeboten.

"Trotz Internet-Auftritt ist die Print-Version gefragt", weiß Ingrid Terrana-Kalte. Für die VHS-Leiterin ist es die 83. und letzte Programm-Vorstellung, bevor sie in den Ruhestand geht. Beigeordneter Frank Maatz stellt fest: "Die Volkshochschule ist wichtiger Bestandteil des Bildungssystems unserer Stadt." Er lobt die Programm-Broschüre: "Da stecken viele Dinge drin, die weiterbringen." Sprachen lernen zählt auf jeden Fall dazu. Hier kann zwischen Chinesisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Niederländisch und Spanisch gewählt werden.

Einen breiten Raum nehmen die Deutsch- und Integrations-Kurse vor allem für Flüchtlinge ein. "Im Bedarfsfall können wir aufstocken", sagt VHS-Mitarbeiter Oliver Kuller.

Besonders gut lässt es sich lernen, wenn das körperliche und psychische Wohlbefinden stimmt. Entsprechend umfangreich ist das Thema Gesundheit besetzt. "Wir kommen dem Trend zum Individualismus entgegen", so Berthold Grebe. Obwohl ein hoher Anteil der Meerbuscher Bürger in Sportvereinen aktiv ist, werden Möglichkeiten gesucht, unabhängig von Trainingszeiten etwas für die Fitness zu tun - zum Beispiel in Form von Achtsamkeitsmeditation, Yoga, Tai-Chi-Chuan und Qi-Gong oder Selbsthypnose. Grundsätzlich wird darauf geachtet, das Kurs-Angebot der Nachfrage und damit den zur Verfügung stehenden Mitteln anzupassen. Die Finanzierung der städtischen Bildungseinrichtung setzt sich aus den Anteilen der Stadt als Träger, den Kursgebühren und der Landeszuweisung zusammen. Um die Unterstützung vom Land zu erhalten, ist eine im Dreijahres-Rhythmus zu erneuernde Zertifizierung entsprechend erforderlich. "Wir achten stetig auf die Einhaltung der Normen", sagt Terrana-Kalte.

Sie betont, dass kein Themenbereich vernachlässigt wurde, es aber Veränderungen gäbe. So seien die Computer-Kurse wegen mangelnder Nachfrage weggefallen. Damit wurde ein weiterer Raum für die Deutsch-Kurse für Flüchtlinge frei. Männliche Bürger aber, die zwischenmenschliche Beziehungen vertiefen möchten, können sich im Flirtseminar für die Begegnung mit der Traumfrau fit machen. Und das gleich im Wochenend-Seminar.

(RP)
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