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Meerbusch "Falsch zu informieren wäre mir zuwider"

Meerbusch · Interview mit Mike Kunze, Vorsitzender des Stadtsportverbandes und CDU-Ratsherr.

 "Ich bin zuversichtlich, dass sich auch die Mitglieder des ASV Lank am Bürgerbegehren beteiligen werden", sagt der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Mike Kunze. Der ASV-Vorsitzende hatte zuvor die Meerbuscher Sportvereine aufgefordert, sich nicht zu beteiligen.

"Ich bin zuversichtlich, dass sich auch die Mitglieder des ASV Lank am Bürgerbegehren beteiligen werden", sagt der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Mike Kunze. Der ASV-Vorsitzende hatte zuvor die Meerbuscher Sportvereine aufgefordert, sich nicht zu beteiligen.

Foto: Dackweiler

Ihr Parteifreund Jörg Wartchow hat Ihnen vorgeworfen, Sie würden mit falschen Aussagen bei den Sportvereinen fürs Bürgerbegehren zum Erhalt der Barbara-Gerretz-Schule werben. Die Verwaltung habe doch längst eine Lösung für die von Ihnen eingeforderte Sportstätte erarbeitet...

Meerbusch: "Falsch zu informieren wäre mir zuwider"
Foto: Dackweiler

Kunze Im Hinblick auf noch unvollendete Planungen innerhalb der Verwaltung scheint Herr Wartchow besondere Informationen zu haben, die seiner eigenen Aussage nach erst im kommenden Jahr vorgestellt werden sollen und somit — außer ihm — weder der Öffentlichkeit noch der Presse oder dem übergroßen Teil der "Politiker" bekannt sein können. Die Vereine wissentlich falsch zu informieren wäre mir zuwider.

Kennen Sie als Vorsitzender des Stadtsportverbandes oder als CDU-Ratsherr diese Pläne der Verwaltung denn nicht?

Kunze Mir sind sie nicht bekannt, obwohl das Interesse des SSVM durch Pressemitteilungen und Wortbeiträge in Sitzungen sattsam bekannt sein sollte. Solche Pläne hätten wir sicher mit den Vereinen diskutiert und bewertet. Allerdings sind auch Verwaltungspläne keine konkreten Zusagen! Fakt ist: Meine erst dieser Tage an einige Politiker und Mitglieder des Verwaltungsvorstandes gerichtete Bitte, eine Zusage zu erteilen, wurde mit dem Verweis auf bewusst erst später folgende Diskussionen abgelehnt.

Herr Wartchow hat erklärt, dass Sie durch Ihren Aufruf zur Beteiligung am Bürgerbegehren den Grundsatz der politischen Neutralität verletzt haben. Das werden Sie naturgemäß anders sehen.

Kunze Der SSVM ist als Verband Interessenvertreter der Vereine, die ihr Interesse deutlich dahingehend artikuliert haben, dass sie mindestens den durchgehenden Erhalt des status quo im Bereich Sportstätten und Sportanlagen inklusive der bereits mehrfach verschobenen Planungen für Kunstrasenplätze in Osterath und Lank sowie den Ersatz der bereits weggefallenen Hallenkapazitäten erreichen wollen.

Dennoch erstaunt Ihr Vorgehen: Sie rufen die Meerbuscher Sportvereine zur Beteiligung am Bürgerbegehren auf, damit der Stadtrat erneut über die Schulschließung und Turnhallennnutzung diskutieren muss. Als Ratsherr könnten Sie das Thema Turnhalle doch auch so auf die Tagesordnung des Rates setzen — oder finden Sie dafür keine Mehrheit in Ihrer Fraktion?

Kunze Derzeit sprechen die Ratsfraktionen in erster Linie über Kürzungen und weniger über Investitionen. Allgemein ist die Diskussion über den Gebäudekomplex Barbara-Gerretz-Schule derzeit nicht gewünscht. Ich kann verstehen, dass Politik und Verwaltung nach dem Beschluss über die Schule vom aktuellen Druck befreit über mögliche Lösungen debattieren wollen. Aus der Sicht der Vereine heißt das aber, sich einem noch völlig unbekannten Ergebnis auszuliefern. Dazu sind wir nicht bereit. Ein klares Ja zum definitiven und ununterbrochenen Erhalt der Hallenkapazität, das eine Mehrheit im Rat verspricht, ist gefordert.

Bedauern Sie, dass sich der ASV Lank unter seinem Vorsitzenden Jörg Wartchow nicht an dem Bürgerbegehren beteiligen wird?

Kunze Nach meiner Kenntnis entsprachen die Ausführungen von Jörg Wartchow nicht der Meinung des ASV-Vorstandes. Der ASV-Vorstand hat Herrn Wartchow aufgefordert, seine Stellungnahme gegenüber den angeschriebenen Sportvereinen als persönliche Meinung kenntlich zu machen. Insofern bin ich zuversichtlich, dass sich die Mitglieder des ASV Lank durchaus am Bürgerbegehren beteiligen werden.

Martin Röse führte das Gespräch.

(RP)
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