Meerbusch Etage nach Feuer unbewohnbar

Düsseldorf · Zum zweiten Mal brannte es in diesem Jahr in einem Haus an der Mataréstraße – diesmal im Obergeschoss. Wehrleute suchten die Bewohner in der verrauchten Wohnung, doch die waren beim Arzt.

Büderich Dichter Rauch quoll gestern Morgen aus den Fenstern eines Hauses an der Mataréstraße. Aus der Balkontüre im Obergeschoss waren schon Flammen zu sehen. Feuerwehr und Polizei mussten beim Eintreffen am Einsatzort davon ausgehen, dass noch Menschen in der Wohnung waren. Die Bewohner im Erdgeschoss konnten schnell und unverletzt in Sicherheit gebracht werden. Eine Etage höher suchten die Einsatzkräfte unter Atemschutz nach den Mietern. Parallel kämpften die Löschkräfte gegen die Flammen. Das brennende Esszimmer und die anliegenden Räume waren von "den gesuchten Personen frei" – das Paar offensichtlich nicht zu Hause.

"Die Rentner waren unterwegs zu einem Arztbesuch", sagte ein Freund der Familie, der nach dem Ende des zweistündigen Feuerwehreinsatzes nach dem Rechten schaute. Die beiden seien nervlich angegriffen und in ein Meerbuscher Hotel gezogen. Die Wohnung ist durch das Feuer und den Rauch sowie das Löschwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen. Auf der Suche nach weiteren Glutnestern haben die Helfer auch die hölzerne Deckenverkleidung und das Dach zum Teil geöffnet. Die Räume seien vorübergehend nicht bewohnbar, erklärte Feuerwehrsprecher Frank Mohr. Die genaue Schadenshöhe und die Brandursache seien noch nicht endgültig ermittelt. Weihnachtsbaum oder Adventskranz scheiden als Ursache aus. Wie der Freund der vom Brand betroffenen Familie berichtete, hätten sowohl Polizei als auch Feuerwehr von einem Kurzschluss gesprochen.

Besonders bitter, so Mohr, sei das Unglück auch für den im Erdgeschoss lebenden Pensionär. Der mehr als 80 Jahre alte Mann war schon im Mai Opfer eines Wohnungsbrandes, den die Nachbarn entdeckt und gemeldet hatten. Damals waren die Räume nach einem Feuer im Schlafzimmer beschädigt und anschließend frisch renoviert worden. Diesmal habe das Löschwasser deutliche Schadensspuren hinterlassen, erklärte Mohr. Den Einsatz habe der Senior in einer warmen Decke gehüllt in einem Fahrzeug der Feuerwehr verfolgt, berichtete Mohr.

Der Alarm ging gestern gegen 9 Uhr in der Leitstelle ein. Die Polizei traf als erste an der Mataréstraße direkt gegenüber der Gaststätte "Zur Kastanie" ein. Kaum später war auch die Feuerwehr an Ort und Stelle. Rund 40 Helfer aus Büderich, Lank-Latum und der Feuerwache in Osterath waren mit sechs Löschfahrzeugen und der Drehleiter angerückt, um das Feuer zu bekämpfen.

"Das war der 500. Einsatz in diesem Jahr", bilanzierte der Feuerwehrsprecher. Insbesondere die Serie von Brandstiftungen in Osterath und die beiden Feuer in Lank-Latum, bei denen jeweils ein Mensch ums Leben kam, fanden öffentliche Aufmerksamkeit.

Anfang Oktober wählte ein Auktionator in Lank-Latum einen spektakulären Weg des Suizids. Er starb laut Staatsanwaltschaft an einer Rauchvergiftung nach einem selbst gelegten Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Fronhofstraße. Etwa 14 Tage später retteten drei Mädchen eine Frau aus einer brennenden Wohnung In der Wasserstadt – für den Ehemann kam jede Hilfe zu spät.

(RP)
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