Sporttrend aus Japan Slow-Jogging startet in Strümp

Ein neuer sportlicher Trend aus Japan kommt auch nach Meerbusch. Die Methode: langsam laufen, die Gelenke schonen und trotzdem fit werden. Lauftrainer Wolfgang Eirmbter bietet einen Kursus ab 3. September an.

 Wolfgang Eirmbter (r.) startet in der nächsten Woche mit dem ersten Slow-Jogging-Training.

Wolfgang Eirmbter (r.) startet in der nächsten Woche mit dem ersten Slow-Jogging-Training.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Sport treiben und dabei die ganze Zeit lächeln. Unmöglich? Nicht, wenn es nach dem  japanischen Sportphysiologen Hiroaki Tanaka geht. Der im vergangenen Jahr verstorbene Laufguru startete in seinem Heimatland das „Genusslaufen“.

Ein Trend, der mehr und mehr nach Europa kommt. Auch der SSV Strümp greift das neue Konzept auf, bei dem auf gelenkschonende Weise der sanfte Einstieg in den Laufsport ermöglicht wird. „Diese Art der Fortbewegung eignet sich für jeden, der sich durch Bewegung fit halten und etwas für seine Gesundheit tun möchte“, erklärt Lauftrainer Wolfgang Eirmbter, der den 13-wöchigen Kursus leitet. Nach den drei Monaten würden alle Teilnehmer in der Lage sein, mit  Slow Jogging mindestens eine halbe Stunde am Stück durchzulaufen. Die Geschwindigkeit werde so gewählt, dass sie jeder mit einem Lächeln absolvieren könne.

Der entscheidende Unterschied zum Joggen ist aber nur vordergründig das Tempo. Viel wichtiger: Statt wie beim schnellen Laufen zuerst mit der Ferse aufzukommen, setzt der Slow Jogger mit leicht gebeugten Knien mit dem Mittel- oder Vorfuß auf. „Durch diese Art zu laufen werden Knie, Hüften und Wirbelsäule deutlich weniger belastet“, sagt Eirmbter. Dass die Läufer nicht ganz so schnell vorankommen, liegt auch an der hohen Schrittfrequenz. „Man sollte viele kleine Schritte machen, mindestens 180 pro Minute“, erklärt Eirmbter. Um kein hohes Tempo aufzubauen,  laufe man zudem mit aufgerichtetem Körper, die Schultern seien locker und die Arme schwingen angewinkelt mit.

Angst, dass sie durch das Slow Jogging keinen echten Trainingseffekt erzielen, müssen Neueinsteiger nicht haben. Genau wie beim normalen Joggen werden Kalorien verbrannt und der Puls in die Höhe getrieben. Entsprechend eignet sich der Sport auch für die Ausdauer und zum Abnehmen. „Mit der Zeit wird jeder Teilnehmer fitter“, sagt Eirmbter. In seinem Heimatland machte Hiroaki Tanaka unzählige Menschen zu begeisterten Slow Joggern. Sogar das japanische Kaiserpaar praktiziert Tanakas Genusslaufen als Gesundheitsvorsorge. Ob sich dieser Trend auch in Meerbusch durchsetzen wird? „Noch ist diese Methode in Deutschland recht unbekannt, aber ich bin sicher, dass sie sich auf Dauer auch hier etablieren wird“, meint Eirmbter.

Wer neu mit Slow Jogging startet, sollte zu Beginn jedoch nicht übertreiben, denn die ungewohnte Bewegung beansprucht Achillessehnen und Waden. „Deswegen sind am Anfang kurze Distanzen angesagt, und es wird in Intervallen abwechselnd eine Minute gelaufen und dann zwei Minuten gegangen, bis sich der Körper an die für ihn ungewohnte Laufart gewöhnt hat. Wichtig sei auch die Wahl der richtigen Schuhe. „Klassische Joggingschuhe mit gut gepolsterter Ferse eignen sich für den Mittelfußlauf nicht“, betont Eirmbter. Stattdessen seien Schuhe, die sich im Bereich des Fußballens leicht verbiegen lassen und die einen geringen Höhenunterschied von der Ferse bis zu der Fußspitze haben. Diese so genannte Sprengung solle weniger als zehn Millimeter betragen.

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