Meerbusch Erfolgsgeschichte Schulessen

Düsseldorf · Mit acht Gruppen startete das Schulessen 2004 an Meerbuscher Grundschulen, im kommenden Jahr werden es bis zu 36 sein – mit mehr als 800 Schülern. Neben gesundem Essen steht soziales Lernen im Vordergrund.

Mit acht Gruppen startete das Schulessen 2004 an Meerbuscher Grundschulen, im kommenden Jahr werden es bis zu 36 sein — mit mehr als 800 Schülern. Neben gesundem Essen steht soziales Lernen im Vordergrund.

Kinder mögen Saurier. Auch zu Mittag. Die Geflügel-Dinos, die in der Strümper Martinus-Grundschule auf den Tisch kommen, werden restlos verputzt. Als Beilage gibt es Kartoffeln mit Sauce und (nicht ganz so begeistert aufgenommen) Broccoli. Zusätzlich stehen Schalen mit frischen Mandarinenscheiben und Wasserflaschen auf dem Tisch.

Hinterher gibt's noch Grießpudding. Kinder von Klasse 1 bis Klasse 4 essen in kleinen Gruppen gemeinsam. Und das in Ruhe — betreut von zwei Mitarbeiterinnen des OBV. Ein Bild, das man so ähnlich inzwischen an jedem Schultag in allen Meerbuscher Grundschulen und der Realschule sehen kann. 730 Schüler (in 30 Gruppen) lassen es sich mittags schmecken. Organisiert wird das ganze im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule (Ogata) vom Osterather Betreuungsverein.

Ein Projekt mit Wachstumspotenzial: 2004 startete die Übermittagbetreuung mit acht Gruppen (mit 20 bis 25 Kindern), in diesem Jahr sind es 30. "Im kommenden Jahr werden es 35 oder 36 Gruppen sein", sagt der OBV-Vorsitzende Jürgen Eimer. Der Umsatz liegt bei gut zwei Millionen Euro. Zur Vorbereitung des Essens und zur Betreuung der Kinder setzt der OBV 145 Mitarbeiterinnen ein (etwa ein Drittel sozialversicherungspflichtig, der Rest auf 400-Euro-Basis).

Hinzu kommen sieben junge Leute, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Alle Mitarbeiter wurden durch ein Seminar auf ihre Aufgaben vorbereitet, die Gruppenleiter sind zudem pädagogische Fachkräfte.

Soziales Lernen

Schulessen soll aber nicht nur gesund sein und satt machen — auch soziales Lernen ist ein großes Thema. "In vielen Familien ist das gemeinsame Essen gar nicht mehr üblich", sagt der stellvertretende OBV-Vorsitzende Andreas Harms. Auch auf den Umgang mit Essen und das Verhalten am Tisch, etwa das anschließende Zurückbringend der Teller, wird Wert gelegt. Durch die Mischung älterer und jüngerer Kinder lernen sich Schüler unterschiedlicher Klassen kennen — der Essraum in der Martinusschule ist von der Gruppe mit Bildern und einem Geburtstagskalender ausstaffiert worden.

In der Martinusschule demonstriert der OBV, dass sein Konzept auch mit vielen Schülern funktionieren kann. In drei Räumen und drei Schichten (12, 12.45 und 13.35 Uhr) nehmen dort täglich 130 Jungen und Mädchen ihr Mittagessen ein — ohne dass das Gefühl der Massenabfertigung aufkommt.

Die Gerichte werden von der Firma Sauels portionsweise abgepackt angeliefert und von den Küchenkräften eine halbe Stunde vor der Essenszeit in die so genannten Konvektomaten geschoben und dort erhitzt. Bei drei Grundschulen (Adam Riese, Brüder Grimm, Eichendorff) ist der Einsatz der großen Heizöfen zurzeit noch nicht möglich. Sie bekommen ihr Essen von Caterer Eberhardt warm angeliefert.

Wenn in der Martinusschule der Grießpudding ausgelöffelt ist, geht es auf den Schulhof — auf das Essen folgt erstmal eine Viertelstunde an der frischen Luft.

(RP)
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