Stadtentwicklung in Meerbusch Anwohner reagieren skeptisch auf Pläne zum Fähranleger

Meerbusch · Die Stadt will für die weitere Planung des Fähranlegers die Meinung der Bürgerschaft einholen. Bei einem Öffentlichkeitstermin war das Feedback gemischt, viele Anwohner halten die angedachte Promenade für überdimensioniert.

 Matthias Funk vom Landschaftsarchitekturbüro „Scape“ notierte die Anregungen der Anwohner.

Matthias Funk vom Landschaftsarchitekturbüro „Scape“ notierte die Anregungen der Anwohner.

Foto: Marie Bockholt

Dass der Bereich rund um den Fähranleger in Langst-Kierst aufgewertet werden soll, ist bei vielen Anwohnern am Dienstag auf Zustimmung gestoßen. An den Plänen des Landschaftsarchitekturbüros „Scape“ gab es aber auch Kritik. Rund 40 Meerbuscher waren am Abend im Feuerwehrgerätehaus an der Langster Straße zusammengekommen. Die Stadt hatte alle Interessierten zur Bürgerbeteiligung eingeladen. Diskutiert wurde das Vorhaben, den Platz vor dem Anleger umzugestalten und eine Promenade einzurichten.

Matthias Funk vom Büro „Scape“ stellte zunächst das entworfene Konzept vor. Auf dem Fährplatz soll es demnach bald unter anderem Sitzgelegenheiten, mehr Müllcontainer, ein WC und Platz für Foodtrucks am Wochenende geben. Eine Rampe mit Sitzstufen hinunter zum Strand sei geplant. Vor allem Letztere kam bei einigen Anwohnern nicht gut an. „Zu überdimensioniert“, lautete die Kritik an der Steintreppe.

Insgesamt sorgen sich die Anwohner um zu viel Lärm, zu viel Verkehr und zu viel Müll. „Ich bin bewusst in eine ländliche Umgebung gezogen“, erklärte eine Langst-Kiersterin. „Die Hauptkrux ist, dass hier ein Bereich touristisch hochgezogen werden soll. Damit wird kaputt gemacht, was schützenswert ist.“

Eine andere Anliegerin sagte dagegen: „Ich finde schade, dass der Bereich so ist, wie er gerade ist: vermüllt und vernachlässigt.“ Ähnlich klang die Aussage eines weiteren Anwohners: „Ein bisschen schöner machen kann man es hier“, erklärte er. Die Frage, ob sich so viel Aufwand lohne und die Größe des Projekts stimmten ihn allerdings nachdenklich. Er gab zu bedenken, dass es Folgekosten geben werde. Schließlich müsse der Bereich auch gepflegt werden.

Bei der Vorstellung der Promenade, die den Verkehr entzerren soll, war die Stimmung unter den Anwohnern gemischt. Auch diese hielten einige Langst-Kierster für zu „überdimensioniert“. Ein Landwirt merkte an, dass Zufahrtswege zu den landwirtschaftlichen Flächen in dem Bereich nicht ausreichend berücksichtigt worden seien. Positiv fanden viele die Trennung von Rad- und Autoverkehr sowie die geplante Neuanpflanzung von Bäumen.

Mitarbeiter der Stadt und Matthias Funk vom Planungsbüro nahmen an Stellwänden (zwei zur Promenade und zwei zum Platz) Anregungen der Anwesenden entgegen. In einem nächsten Schritt wird das Büro die Ergebnisse auswerten und einen Bericht anfertigen. Dieser wird im September im Ausschuss für Klima, Umwelt, Bau präsentiert.

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