Meerbusch Endspurt für die Schreibtalente

Meerbusch · Der dritte Schreibtalente-Wettbewerb steht unter dem Motto: "Schreibt zu einem Bild". Noch bis zum 15. Januar können Kinder und Jugendliche anhand von acht Bildvorlagen kreative Geschichten schreiben und Preise gewinnen.

 Die Arbeit in Kleingruppen: In den Workshops haben die Kinder Bildvorlagen für ihre kreativen Texte benutzt. Zusammen mit "Schreibexperten" haben sie ihre Texte anschließend überarbeitet und für den Wettbewerb eingereicht.

Die Arbeit in Kleingruppen: In den Workshops haben die Kinder Bildvorlagen für ihre kreativen Texte benutzt. Zusammen mit "Schreibexperten" haben sie ihre Texte anschließend überarbeitet und für den Wettbewerb eingereicht.

Foto: Renate Kaiser

Das Teehäuschen am Rande des Parks von Haus Meer, die Braunsmühle in Kaarst oder die dampfende Werksbahn aus Rommerskirchen — diese und viele andere Motive dienen den Jugendlichen als Vorlage bei dem Schreibtalente-Wettbewerb. Das Motto in diesem Jahr: "Schreibt zu einem Bild". Seit dem 15. November können Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren im gesamten Rhein-Kreis-Neuss an dem Wettbewerb teilnehmen. Insgesamt gibt es acht Vorlagen mit Motiven aus der regionalen Landschaft, Industrie und dem Brauchtum. Mit Hilfe dieser Schnappschüsse sollen die Kinder einen eigenen fantasievollen Text kreieren.

Meerbusch: Endspurt für die Schreibtalente
Foto: Andreas Woitschützke

Dazu gab es bereits mehrere Workshops an den jeweiligen Orten, wo die Jugendlichen entweder bereits vorbereitete Texte von Schreibexperten überprüfen lassen konnten oder ihre Geschichten zusammen mit den Profis auf das Papier brachten — Feedback, Tipps und neue Denkanstöße inklusive. "Mit diesen Workshops wollen wir den Jugendlichen einen neuen Bezug zu ihrer Heimatregion vermitteln", sagt Renate Kaiser, Leiterin des Schreibtalente-Projektes. "Außerdem haben wir uns bemüht, kleine Gruppen zu organisieren, wo die Teilnehmer ungestört arbeiten und auch miteinander ins Gespräch kommen können." Zeitdruck gab es beim Verfassen der Texte auch nicht — nach 45 Minuten hatten viele ihre Geschichten bereits fertig, nahmen sie danach jedoch zur Überarbeitung mit nach Hause, ehe sie die Texte für den Wettbewerb ins Internet stellten.

"Das Prozedere unterscheidet sich vom Prinzip einer Klassenarbeit, wo die Schüler einen Aufsatz in einer bestimmten Zeit runterschreiben und ihn dann zur Benotung vorne bei dem Lehrer abgeben", so Kaiser. "Sie sollen sich Zeit lassen, den Text für kurze Zeit weglegen und mit einer neuen Perspektive weiterschreiben. Nur so entstehen gute Geschichten." Der Fantasie keine Grenzen setzen — das ist die einzige Anforderung an die Wettbewerbsteilnehmer. Die Bilder sollen als Vorlage dienen. Das Bild des Teehäuschens etwa bedeute nicht, dass man eine fünfseitige Abhandlung darüber schreiben soll.

"Man kann in der Geschichte auch ein UFO darauf landen lassen", meint Kaiser. Auch eine lustige Geschichte aus der Sicht der Lokomotive und nicht über die Eisenbahn wäre denkbar. Hauptsache der Text sei originell und kein "Mainstream". Was die Organisatoren außerdem von ihren Schreibtalenten fordern: die Bereitschaft, Kritik anzunehmen. Man dürfe nicht davon ausgehen, dass die erste Version einer Geschichte sofort perfekt ist. Vielmehr müssen die Jugendlichen auch andere Meinungen hinzuziehen, um die Story weiterzuentwickeln.

Bis zum 15. Januar können die Jungautoren noch an dem Wettbewerb teilnehmen. Auf der Internetseite finden sich alle Teilnahmebedingungen, die Bildvorlagen sowie das entsprechende Textdokument, das nach getaner Arbeit wieder zur Bewertung durch die Juroren hochgeladen werden muss. Natürlich gibt es auch viele Preise zu gewinnen: Der Hauptpreis ist die Veröffentlichung der eigenen Geschichte durch einen renommierten Verlag. Weitere sechs Gewinner dürfen ihre Texte szenisch zu einem Bühnenstück umschreiben, das dann in einer Abendvorstellung im Theater am Schlachthof von Schauspielern aufgeführt wird. Außerdem sind Koch- und Schreibworkshops und sogar ein Pressepraktikum zu vergeben. Der Lerneffekt sei jedoch die größte Belohnung, meint Kaiser. "Schreiben kennen die meisten jungen Menschen heute nur noch von Facebook und Handy-Apps. Bei uns können sie lernen, ihre Gefühle in Form einer Geschichte auf das Papier zu bringen."

(RP)
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