Meerbusch Emil Büker ist tot

Düsseldorf · Der 77-jährige Lank-Latumer war Ratsherr der ersten Stunde und ein brillanter Erzähler, der sich beruflich, politisch und gesellschaftlich stark engagierte. Er starb am Donnerstag.

Emil Büker ist im Alter von 77 Jahren am Donnerstag gestorben. Der Lank-Latumer war Ratsherr der ersten Stunde und hat die spannende Zeit der Stadtgründung und den Kampf um den Erhalt Meerbuschs in der ersten Reihe erlebt. Büker war ein prinzipientreuer Mann mit einer natürlichen Autorität. Dort, wo er erschien, war er fast automatisch Mittelpunkt und konnte mit intelligenten Geschichten als brillanter Erzähler überzeugen.

Büker begnügte sich nicht damit, zu diskutieren und zu kritisieren, er packte an und gestaltete mit. Zuerst in der SPD. Überzeugt von der Sozialdemokratie zog er 1970 als Ratsherr mit Parteibuch in den Stadtrat an, deckte fast das komplette Themenfeld in den Fachausschüssen ab – von Planung, Wirtschaftsförderung und Bauen bis hin zur Kultur. Später trat er aus der SPD aus, behielt aber als fraktionsloser Politiker sein Mandat. Vor allem das heutige Stadtwappen ist dem Meerbuscher zu verdanken. Er stellte damals den Kontakt zum Heraldiker Professor Waldemar Mallek her.

Dessen ungeachtet trafen ihn und seine Frau Anneliese später ein ganz persönlicher Schicksalsschlag – ihr Sohn wurde ermordet. Hautnah erlebten sie den Umgang der Staatsgewalt mit Opfern und Tätern. Ihre Konsequenz daraus war, dass sie sich unter anderem für den Opferschutz im Weißen Ring einsetzten. Wie es seiner Art entsprach, tat er das mit großem Engagement, arbeitete sich schnell in die Strukturen ein und beschäftigte sich auch mit den Mängeln der Organisation.

Vom Weißen Ring und auch von der katholischen Kirche enttäuscht, wandte sich Büker den Freimaurern zu, warb als Stuhlmeister für Toleranz und Offenheit und organisierte spannende Gesprächs- und Vortragsabende in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt in Büderich.

Beruflich war er bis zuletzt in seiner Firma Rohrtechnik Büker GmbH aktiv. Erst vor wenigen Tagen trommelte der 77-Jährige auf der Messe "Wire and Tube" in Düsseldorf für seine Firma und seine Produkte. Zu dem Zeitpunkt war der Lanker schon krank und litt unter großen Schmerzen.

(RP)
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