Meerbusch Eine wahre Oase

Meerbusch · Das Naturschutzgebiet Meererbusch ist bekannt für seine Vogelvielfalt

 Der Mühlenbach plätschert durch das Waldgebiet.

Der Mühlenbach plätschert durch das Waldgebiet.

Foto: Dackweiler

Kurz vor 12 Uhr am Wanderparkplatz Meererbusch: Eine Stadtbahn rattert vorbei, Autos flitzen über die Meerbuscher Straße, ein Flugzeug dröhnt über die Köpfe hinweg. Drei Handwerker dösen während ihrer Mittagspause vor sich hin. Macht man aber nur wenige Schritte in den Wald hinein, ändert sich die Atmosphäre schlagartig. Es ist still, nur Blätterrauschen und Vogelgezwitscher. Die Sonne zaubert Lichtspiele zwischen den Bäumen auf den Boden. Ein Schmetterling setzt sich auf der Suche nach Nahrung auf die Blüte einer Distel. Disteln und Brennnesseln säumen den Rand des Wanderweges, der in den Wald hinein führt. Leider auch Hundekot. Rechts führt ein kleiner Trampelpfad ins Grün. Er endet am Mühlenbach, der eine alte Stromrinne des Rheins markiert. Zurzeit führt er wenig Wasser, und das in Frühling und Herbst oft sumpfige Gebiet rechts und links im Wald ist jetzt trocken. Entengrütze bedeckt Teile des Baches. Bäume spiegeln sich darin. Da hüpft ein Frosch ins Wasser und zieht Kreise. Ein bemooster alter Baumstumpf lässt an einen Gnom denken.

Punkt 12 Uhr präsentiert sich der Wald zwischen Büderich und Osterath als wahre Oase. Nicht einmal Spaziergänger, Jogger oder bellende Hunde sind zu sehen. Dafür noch lauter als zuvor ein vorwitziger Vogel. Ein Ornithologe könnte sicher sagen, welcher Spezies er angehört. Das Naturschutzgebiet Meererbusch ist nämlich für seine Vogelvielfalt bekannt. Aber auch Amphibien fühlen sich hier wohl. Kurz nach 12 Uhr kommt doch noch Bewegung in Form zweier Radfahrerinnen mit Hunden ins Spiel. Die beiden Büdericherinnen sind oft mit Amy und Brownie im Wald unterwegs, jetzt aber etwas in Eile. "Mein Sohn hat heute Geburtstag, und ich muss noch Kuchen backen", sagt eine der Frauen lachend. Schnell sind sie verschwunden. Der Blick fällt auf markierte Baumstämme, die wohl noch vom Sturm Ela zurückgeblieben sind. Was mögen die Zahlen bedeuten?

Am Wanderparkplatz haben die Handwerker ihre Pause beendet. Einer vertritt sich noch schnell die Beine. Da kommt die nächste Stadtbahn vorbei. Und auch der Flugverkehr hat keine nennenswerte Pause gemacht.

(kir)
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