Stadtbibliothek Eine musikalisch-literarische Reise nach Fernost

Meerbusch · Eine Reise in die östliche und westliche Hemisphäre der Musik und Literatur versprach die Veranstaltung "Genji und András", zu der Roger Gerhold in Kooperation mit dem Freundeskreis der Städtepartnerschaft Meerbusch-Shijonawate in die Stadtbibliothek eingeladen hatte. Um diesen Anspruch zu erfüllen, hat Roger Gerhold Literatur aus dem 11. und 20. Jahrhundert ebenso ins Programm eingebunden, wie die jeweils zu dieser Zeitspanne passende musikalische Begleitung.

 Masayo Nakano, die "Meisterin der Koto" (links) war für die musikalische Begleitung zuständig. Schauspielerin Petra Kuhles las Passagen aus dem ersten psychologischen Roman der japanischen Weltliteratur vor.

Masayo Nakano, die "Meisterin der Koto" (links) war für die musikalische Begleitung zuständig. Schauspielerin Petra Kuhles las Passagen aus dem ersten psychologischen Roman der japanischen Weltliteratur vor.

Foto: Ulli Dackweiler

Eine Reise in die östliche und westliche Hemisphäre der Musik und Literatur versprach die Veranstaltung "Genji und András", zu der Roger Gerhold in Kooperation mit dem Freundeskreis der Städtepartnerschaft Meerbusch-Shijonawate in die Stadtbibliothek eingeladen hatte. Um diesen Anspruch zu erfüllen, hat Roger Gerhold Literatur aus dem 11. und 20. Jahrhundert ebenso ins Programm eingebunden, wie die jeweils zu dieser Zeitspanne passende musikalische Begleitung.

Die 25 Besucher — darunter Bettina Scholten, Antje Takagi und Rainer Grund vom Freundeskreis — hörten Passagen aus "Die Geschichte vom Prinzen Genji", dem ersten psychologischen Roman der japanischen Weltliteratur. Rezitatorin Petra Kuhles, Schauspielerin und Dozentin "Kulturforum Alte Post", nahm das Publikum mit in die Welt am Hof eines alternden Tenno und gab Einblicke in das romantische Liebesleben des Prinzen Genji.

Dazu gab es auf einer Koto vorgetragene Kompositionen. Diesen Part übernahm Masayo Nakano. Sie erlernte als Kind in Japan, die 13 Saiten des 1,80 Meter langen Instruments aus dem Holz des Kaiserbaums zu zupfen und gilt heute als eine "Meisterin des Koto". Auch Uwe Rössler aus Kaarst ist ein Meister seines Fachs. Der in einem Frack auftretende Pianist holte das Publikum in die Gegenwart zurück.

Er spielte Liebeslieder aus dem frühen 20. Jahrhundert und bot damit den passenden Rahmen zu den Geschichten um die amourösen Erinnerungen des András Vajda. "Wie ich lernte, die Frauen zu lieben" nennt Autor Stephen Vizinczey diesen literarisch-erotischen Klassiker aus dem Jahr 1965. Die von Christiane Lemm vorgetragenen Kapitel ließen tief in das Liebesleben des Protagonisten András Vajda blicken.

Dessen in Worte gefasst tief-verinnerlichte Huldigung der Frauen ließ die Zuhörer schmunzeln. Der Abschluss wurde musikalisch: Masayo Nakano an der Koto und Uwe Rössler spielten gemeinsam eine Komposition. Auch dafür gab es viel Applaus. Monika Götz

(RP)
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