Meerbusch Einbrüche: Polizei startet Aktion "Riegel vor"

Meerbusch · Die Zahl der Einbrüche ist in Meerbusch in den vergangenen Tagen deutlich angestiegen. Jetzt will die Polizei die Einwohner warnen — und zum Beispiel Infoblätter durch offen stehende Fenster werfen

So schützen Sie Ihr Haus vor Einbrechern
Infos

So schützen Sie Ihr Haus vor Einbrechern

Infos
Foto: dpa, Robert Schlesinger

Einbrecher haben in diesen Tagen viel zu tun. Am Sonntag waren unbekannte Täter in Osterath aktiv: Zwischen 13 Uhr und 19.30 Uhr hebelten sie in einem Einfamilienhaus an der Max-Planck-Straße eine Terrassentür auf, verschafften sich zutritt zum Gebäude, entkamen mit Schmuck, Geld und Handy. Zwischen 15 Uhr und 19 Uhr wurde auch in ein Einfamilienhaus am Rudolf-Lensing-Ring eingebrochen. Dort verschafften sich die Täter Zutritt durch ein Küchenfenster, erbeuteten Bargeld und Schmuck.

Alle 39 Stunden kommt es in Meerbusch im Schnitt zu einem Einbruch, in der dunklen Jahreszeit, in der es früh dunkel wird, liegt der Schnitt noch höher. Von einer "besorgniserregenden Entwicklung" spricht Polizeisprecherin Diane Drawe.

Gestern hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) als Chef der Kreispolizeibehörde den Startschuss für eine Aktionswoche Einbruchschutz gegeben. Bis Samstag sollen verschiedene Aktivitäten zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs laufen. Mit dem Leiter der Direktion Kriminalität, Hans-Werner Winkelmann, und der Leiterin des Kommissariates für Prävention und Opferschutz, Sabine Rosenthal-Aussem, ruft der Landrat alle Bürger im Rhein-Kreis auf, ihre Häuser und Wohnungen zu schützen.

Seit Beginn der dunklen Jahreszeit verzeichne die Polizei einen Anstieg der Fälle, in denen Täter im Schutz der Dämmerung in Häuser einsteigen. "Jeder kann viel für seine eigene Sicherheit tun. Unsere Erfahrung zeigt, dass Täter sich Wohnungen aussuchen, in denen sich offensichtlich gerade niemand aufhält. Das ist zumeist tagsüber, vor allem in den frühen Abendstunden, wenn viele Menschen bei der Arbeit und beim Sport sind." Mit einfachen Mittel könne jeder etwas tun, um nicht Opfer eines Einbruchs zu werden. Petrauschke rät: "Lassen Sie sich kostenlos und kompetent beraten." Er weist auch daraufhin, dass dem Delikt "Wohnungseinbruch" von Seiten der Polizei besondere Bedeutung beigemessen wird. Eine zentrale Bearbeitung aller Wohnungseinbrüche im Rhein-Kreis Neuss in einem Kommissariat führe dazu, dass Tatzusammenhänge schneller erkannt werden können. Täter machten schließlich nicht vor Stadtgrenzen halt. Die Kriminalpolizei sichert Spuren und wertet sie aus, befragt Zeugen und schöpft alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um Tätern das Handwerk zu legen. Bei Tageswohnungseinbrechern handele es sich nicht nur um männliche Täter. "Häufig sind auch Frauen oder sehr junge Mädchen und Jungen unterwegs, die vielleicht nicht sofort als potenzielle Einbrecher bemerkt und daher auch nicht gemeldet werden."

Petrauschke stellt heraus, dass die Polizei mit uniformierten und zivilen Streifen in den Wohngebieten im Einsatz ist. Ein besonderes Augenmerk legen die Polizisten auf verdächtigen Personen und Fahrzeuge. "Natürlich kann nicht jeder Einbruch verhindert werden, aber dennoch: Es sind mehr Beamte auf der Straße und deshalb ist es um so wichtiger, dass Sie bei der Entdeckung eines Einbruchs sofort die 110 anrufen, damit die Polizei die Chance hat, den Täter noch auf der Flucht zu erwischen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort