Meerbusch Einbrecher sollen Polizei ausgespäht haben

Düsseldorf · Die Einbruchszahlen in Meerbusch haben sich seit 2006 (81 Taten) mehr als verdreifacht auf 268 Delikte. Die Polizei erwischt nur einen Bruchteil der Täter, die Aufklärungsquote sank sogar um ein Viertel auf magere sechs Prozent.

Ein nächtlicher Großeinsatz der Polizei in Meerbusch mit 20 auf der Lauer liegenden Einheiten endete jetzt mit einem Debakel: Während die Beamten in ihren Verstecken vergeblich in die Dunkelheit starrten, räumten die Kriminellen in aller Seelenruhe sechs Wohnungen aus. Aber nicht in Meerbusch, sondern in Jüchen. Den Grund für den Fehlschlag hat Polizeidirektor Detlef Gernandt bereits ausgemacht. Offenbar hätten die Kriminellen die getarnten Polizisten ausgespäht, erklärte er bei der Vorstellung der Kriminalitätszahlen. Er nennt es "Gegenoberservation". Die Vermutung, dass der Polizeieinsatz durch einen "Maulwurf" in den Reihen der Beamten an die Kriminellen verraten worden sein könnte, wies der Polizeidirektor zurück. Nun will die Polizei ihre Maßnahmen auf den Prüfstand stellen, allerdings erst im Herbst, wenn die "Sommersaison" der Einbrecher vorbei ist. Gernandt appellierte an die Bürger angesichts der bandenmäßig agierenden Einbruchs-Profis die Augen offen zu halten und verdächtige Beobachtungen zu melden. Es gebe im Kreis zwar "Angsträume", aber als "Schwerpunkte krimineller Taten" könne man diese nicht bezeichnen. Man könne sich immer noch sicher auf den Straßen des Kreises bewegen.

(RP)
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