Meerbusch Einbahnstraße nicht machbar

Meerbusch · Nach Verkehrszählungen auf Dorfstraße und L137: Gutachter Wolfgang Christ hat Einbahnstraßenvarianten für die Dorfstraße (nach Westen oder Osten) geprüft. Fazit des Experten: Es funktioniert nicht.

Die Idee, die Dorfstraße zur Einbahnstraße zu machen, führt in die Sackgasse. Das ist zumindest das Fazit der Analyse von IVV-Gutachter Wolfgang Christ. Er wertete dazu die Daten einer Verkehrszählung im Büdericher Zentrum aus.

Rund 3000 Fahrzeuge sind täglich auf der Dorfstraße unterwegs, zu Spitzenzeiten 300 pro Stunde. Problem einer Einbahnregelung (egal, in welcher Richtung) ist, dass der verdrängte Verkehr die umliegenden Straßen stark belasten würde. Hier die Varianten:

Einbahnstraße Richtung Westen (Kaarst): "Speziell am engen Knoten Düsseldorfer Straße/Poststraße würde es große Probleme geben. Der Konflikt würde sich nachmittags noch verschärfen". Urteil des Experten: "Aus verkehrlicher Sicht ist davon abzuraten".

Einbahnstraße Richtung Osten (Düsseldorf): Vom Landsknecht kommend wäre an der Einmündung des Brühler Wegs Schluss. Der Verkehr Richtung Moerser Straße müsste nach rechts zur Friedenstraße geleitet werden. Doch schon jetzt stellte der Gutachter auf dem Brühler Weg zu Stoßzeiten "Autoschlangen so weit das Auge reicht" fest. Fahre dann auch noch der Bus ein, gehe stellenweise gar nichts mehr. Verkehr über die Büdericher Allee abzuleiten, helfe auch nicht weiter, diese sei dafür ungeeignet.

Die in den Brühler Weg abbiegenden Autos würden zudem Radler erheblich gefährden, die geradeaus zügig in die für sie nicht gesperrte Dorfstraße fahren. Der Rückstau zurück zum Landsknecht dürfte nach Schätzung des Gutachters 120 Meter lang werden. Natürlich könnte man den Brühler Weg durch Wegfall von Parkplätzen, Verlegung der Haltestelle und ein Linksabbiegeverbot vom "Kaiser's"-Parkplatz für den Fluss des Durchgangsverkehrs optimieren. Am Rückstau und der Gefährdung der Radler würde dies aber nichts ändern. "Diese Lösung ist strikt abzulehnen", so der Diplom-Ingenieur.

Zur Verkehrsberuhigung der Dorfstraße könnte sich Christ eine Tempo-Reduzierung von 30 auf 20 km/h vorstellen. "Die Situation auf der Dorfstraße ist heute nicht glücklich gelöst — aber es passieren auch fast keine Unfälle", so Christ.

Dr. Bernd Schumacher-Adams (FDP) vermisste Gedanken des Gutachters zur Frage, ob die Dorfstraße zu einer Einbahnstraße einwerden könnte, die zu bestimmten Uhrzeiten die Richtung wechselt — je nach Fließrichtung des Hauptverkehrsstroms. Christ entgegnete, dass Einbahnstraßen eben Mehrverkehr erzeugen — egal, in welche Richtung sie angelegt sind.

(RP)
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