Meerbusch Ein sportlicher Professor für Medizin

Meerbusch · Bei Hausmusik und sportlicher Betätigung im Freien findet Stefan Knecht Ausgleich zu seiner Tätigkeit als Ärztlicher Direktor.

 "Für mich stand immer fest, dass ich Mediziner werde", sagt der Neurologe Stefan Knecht.

"Für mich stand immer fest, dass ich Mediziner werde", sagt der Neurologe Stefan Knecht.

Foto: St. Mauritius Therapieklinik

Er sagt von sich selbst: "Ich bin ein Musik-Banause." Allerdings bezeichnet der Medizinprofessor damit nur seine Unfähigkeit, ein Instrument zu bedienen. Denn die Musik, die seine "drei Frauen" zu Hause machen, mag er sehr. "Meine Frau und die zwölf- und 14-jährigen Töchter spielen alles von Klassik bis zur Filmmusik — auf Cello, Klavier und Querflöte." Und dann lobt Stefan Knecht auch sich selbst: "Ich bin ein gutes Publikum." Der Ärztliche Direktor der St. Mauritius Therapieklinik betont, wie wichtig Musik auch im Rehabilitations-Prozess ist: "Sie motiviert die Patienten und verschafft Glücks-Momente."

Dieser Therapiebereich ist in der Osterather Klinik ebenso abgedeckt, wie alle anderen Möglichkeiten, die den neuesten Anforderungen an die Wiederherstellung verlorener Fähigkeiten entsprechen: "Ich habe ein gut bestelltes Haus übernommen und habe Respekt vor der Arbeit meiner Vorgänger." Das ist genau das Umfeld, das Stefan Knecht schon in jungen Jahren vorschwebte: "Für mich stand immer fest, dass ich Mediziner werde." Die Medizin habe viele Dimensionen, erfordere menschliches, intellektuelles und praktisches Engagement: "Sie schafft die Möglichkeit, auf angenehme Art und Weise in der Gesellschaft Gutes zu tun." Dementsprechend intensiv ist der Lernforscher, Neurologe und Neurophysiologe mit seiner Arbeit verbunden. Und diese Übereinstimmung überträgt er ins Privatleben. Früher habe er private und berufliche Belange getrennt. Jetzt nimmt Stefan Knecht sich auch im Familienverbund die Zeit, "über die Sinnhaftigkeit meines Tuns nachzudenken". Das gelingt beim sportlichen Ausgleich, beim Schwimmen oder Laufen. "Bis zu einem Halbmarathon schaffe ich es wahrscheinlich", sagt der 52-Jährige. Aber auch sonst verbringt die Familie viel Zeit im Freien: "Meine Frau ist Tropenbotanikerin. Entsprechend sahen bisher unsere Urlaubsziele aus." Jetzt stehen auch Städtereisen auf dem Programm.

Grundsätzlich fühlt sich die in -Oberkassel lebende Familie im Rheinland sehr wohl. Schließlich ist der Mediziner in Köln geboren. Dort hat er zwar nur sechs Monate seines Lebens verbracht, schätzt aber die rheinische Mentalität: "Hier herrscht ein offenes Miteinander." Auch der Umgang mit der Kultur sei ein besonderer. Dass es ihm gelingt, sich auf andere kulturelle Belange umzustellen, muss er auch im Tagesablauf der Klinik beweisen: "Das gilt für das gesamte Team. Das Wissen um das Wie der Rehabilitation hat in der Osterather Klinik Tradition. Deshalb ist der Zustrom ausländischer Patienten hoch." Den Reha-Forscher begeistert das Wissen um die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeiten.

Das Gehirn sei lernfähig und mit dieser Kenntnis sei man bemüht, Pflege zu vermeiden: "Hier vor Ort wird gute Arbeit geleistet. Ziel ist es, die Ressourcen allen Patienten zur Verfügung zu stellen. Dazu ist ein intensiver öffentlicher Austausch nötig." Die Klinik, in der Stefan Knecht seit Anfang des Jahres neben der Funktion als Chefarzt der Neurologie auch als Ärztlicher Direktor tätig ist, trage der Entwicklung in allen Belangen Rechnung.

(RP/ac)
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