Meerbusch Ein Leben zum Wohl der Patienten

Meerbusch · Bettina von Puttkamer wurde gestern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Leiterin der grünen Damen und Herren im Krankenhaus geehrt. Seit mehr als 20 Jahren hat sie ein offenes Ohr für all diejenigen, die es brauchen

 Bettina von Puttkamer ist mit Leidenschaft Leiterin der grünen Damen und Herren. Ihre Motivation ist die Dankbarkeit der Patienten, auf die die 65-Jährige ganz individuell eingeht.

Bettina von Puttkamer ist mit Leidenschaft Leiterin der grünen Damen und Herren. Ihre Motivation ist die Dankbarkeit der Patienten, auf die die 65-Jährige ganz individuell eingeht.

Foto: Achim Hüskes

Anderen zuhören, Trost spenden, einfach für sie da sein - diese Aufgabe hat Bettina von Puttkamer vor 20 Jahren am Evangelischen Krankenhaus (EVK) in Düsseldorf übernommen. Für dieses freiwille Engagement hat Bundespräsident Joachim Gauck der Meerbuscherin die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Überreicht wurde die Auszeichnung gestern vom stellvertretenden Landrat Hans-Ulrich Klose in der Kapelle des Krankenhauses. "Ich freue mich sehr darüber", sagt von Puttkamer mit einem Strahlen im Gesicht, nachdem ihr die Medaille angesteckt wurde.

Seit 18 Jahren ist sie die Leiterin der grünen Damen und Herren beim EVK. Angefangen hat alles aber viel früher. "Ich komme eigentlich aus Niedersachsen, habe dort eine Ausbildung zur Klinikseelsorgerin gemacht", erzählt die 65-Jährige. Bei ihrem Umzug nach Büderich gab man ihr die Adresse des Evangelischen Krankenhauses in Düsseldorf mit. Seitdem ist sie geblieben.

In den ersten zwei Jahren gehörte es zu ihren Aufgaben, Menschen, die gerade eingeliefert werden, die Aufregung zu nehmen und beim Ausfüllen der Unterlagen zu helfen, oder eben einfach für diejenigen da zu sein, die seelischen Beistand benötigen. "Unsere grünen Damen und Herren besuchen auch mit einem Zeitungswagen die Patienten auf den Zimmern, dazu gehört es aber nicht nur, eine Zeitung zu verkaufen, sondern auch das offene Ohr anzubieten, wenn man merkt, dass Bedarf besteht", sagt sie. Das offene Ohr - und das Angebot, kleine Erledigungen zu machen, damit die Patienten einen so angenehmen Aufenthalt wie möglich haben.

Vor 18 Jahren habe man sie dann gefragt, ob sie die Leitung übernehmen möchte. "Als ich gefragt habe, was ich denn machen muss, bekam ich die Antwort: ,Sie müssen jedem eine Karte zum Geburtstag schreiben'. Da dachte ich, das bekomm' ich hin", erzählt sie und lacht. Natürlich umfasst ihr Tätigkeitsfeld noch mehr. Hauptsächlich koordiniert sie die grünen Damen und Herren, organisiert Weihnachtsfeiern und Sommerfahrten und stellt Nachwuchs ein, "der dringend gesucht wird". Ihre größte Motivation sei, wenn manche nach einem Gespräch tief durchatmen und froh sind, sich etwas von der Seele gesprochen zu haben.

Hans-Ulrich Klose würdigte Puttkamers Einsatz nicht nur mit einer Medaille und einer Urkunde, sondern auch mit persönlichen Worten. "Hinter einer Leistung versteckt sich immer auch ein persönliches Erngagement, das erst für die Öffentlichkeit durch solche Veranstaltungen deutlich wird", sagte er. Man könne dankbar sein, dass es Persönlichkeiten wie Puttkamer gebe, die sich um Menschen mit Schwierigkeiten kümmern.

(RP)
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