Meerbusch Edeka schließt — Sorge ums Deutsche Eck

Meerbusch · Ende dieses Monats schließt der Edeka-Markt in Büderich. Die Geschäftsleute im Umfeld des Marktes befürchten massive Umsatzverluste, wenn es keinen neuen Ankermieter gibt

 Am 31. Oktober ist Schluss: Edeka am Deutschen Eck schließt. Marktbetreiber Uwe Nettersheim entlässt keine Mitarbeiter. "Sie kommen entweder in der anderen Büdericher Filiale oder in Osterath zum Einsatz", sagt er.

Am 31. Oktober ist Schluss: Edeka am Deutschen Eck schließt. Marktbetreiber Uwe Nettersheim entlässt keine Mitarbeiter. "Sie kommen entweder in der anderen Büdericher Filiale oder in Osterath zum Einsatz", sagt er.

Foto: Christoph Reichwein

Am 31. Oktober, einem Samstag, werden sich die Türen des Edeka-Marktes am Deutschen Eck zum letzten Mal öffnen. Anwohner und die Einzelhändler der näheren Umgebung sind in Sorge - denn von einem Nachmieter fehlt zurzeit noch jede Spur. "Zum derzeitigen Zeitpunkt möchten wir uns nicht äußern", erklärte gestern ein Sprecher des Eigentümers. Nur so viel: "Wenn es etwas zu verkünden gibt, melden wir uns."

Die Chancen, dass erneut ein Supermarkt in dem Ladenlokal eröffnen wird, dürften eher gering sein. Uwe Nettersheim, seit 1997 Inhaber des Edeka-Marktes, schließt die Filiale, weil er selbst nicht an genügend Kundschaft glaubt. Knapp 300 Meter entfernt, an der Düsseldorfer Straße, betreibt er seit Jahren einen weiteren Edeka-Markt.

"Nach Büderich kommen viele Kunden von außerhalb. Wenn wir am 1. Dezember in Osterath unseren Frischemarkt eröffnen, werden viele von ihnen voraussichtlich dort einkaufen", sagt Nettersheim. Zudem müsste er in die Filiale am Deutschen Eck investieren. "Unsere Technik dort ist noch von 1997, Ersatzteile gibt es nicht mehr." Diese "sehr sehr hohen Investitionen", so Nettersheim, würden sich wirtschaftlich nicht tragen. Er sagt: "Es tut mir unendlich Leid, dass ich diese Filiale schließen muss."

Viele Kunden sind traurig, dass das Geschäft schließt, in Sorge sind auch die umliegenden Einzelhändler. Sie befürchten, ohne einen Ankermieter, der Kundenfrequenz ans Deutsche Eck bringt, könnte auch ihr Umsatz sinken. Auf der anderen Straßenseite stehen schon seit längerem Ladenlokale leer. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) lud den Eigentümer der Immobilie am Deutschen Eck bereits zu Beginn des Jahres ein. "Wir haben ihm zahlreiche mögliche Mieter vorgeschlagen", sagt Wirtschaftsförderin Heike Reiß. Die Supermarkt-Kette Rewe winkte nach Informationen unserer Zeitung ab - zu wenige oberirdische Parkplätze. Für die Gewerbeimmobilienmesse Expo Real hat die Wirtschaftsförderin noch einmal weitere Gespräche mit möglichen Interessenten anberaumt. Gerade mit der Neubebauung des ehemaligen Böhler-Erweiterungsgeländes und den geplanten 1000 neuen Wohneinheiten auf der Düsseldorfer Seite der Stadtgrenze könne sich am Deutschen Eck ein Lebensmittler durchaus rechnen, glaubt sie.

In Büderich brodelt die Gerüchteküche, wer künftig ans Deutsche Eck kommt. Hintergrund: Eine entsprechende Anzeige der Räumlichkeiten im Internetportal Immobilienscout24 ist verschwunden. Die Drogeriemarktkette Rossmann habe Interesse, wissen einige, auch der Bio-Supermarkt Alnatura wird als möglicher Nachmieter genannt. Gesichert ist das nicht.

(mrö)
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