Meerbusch DSL kommt auch in die Rheingemeinden

Düsseldorf · rheingemeinden (RP) Zwölf Jahre nach dem Start von DSL sollen nun auch Langst-Kierst, Nierst und die fehlenden Teile von Ossum-Bösinghoven ans schnelle Internet angeschlossen werden. Gemeinsam mit der Telekom hat die Stadt Meerbusch gestern den ersten Spatenstich für den lang erwarteten DSL-Ausbau gesetzt. Die Bürger sollen dann mit Fortgang der Bauarbeiten Zug um Zug angeschlossen werden. Die letzten werden allerdings erst Ende des Jahres ihre langsamen Telefon-Modems durch schnelle Router ersetzen können.

Die Telekom soll nun rund zehn Kilometer Glasfaser-Leitungen verlegen und elf so genannte "nähere Knotenpunkte" einrichten. Problem: Die herkömmliche Telefonleitung, über die der Datenstrom geschickt wird, dämpft das DSL-Signal Meter um Meter. Ab einer Entfernung von rund fünf Kilometern spielt die Technik im Kupferkabel gar nicht mehr mit – in den Haushalten kommt kein DSL-Signal mehr an. Somit hängt die Internetgeschwindigkeit generell davon ab, wie nah der Nutzer am nächsten Knotenpunkt wohnt. Sobald bis Ende 2011 die elf Knotenpunkte eingerichtet sind und das neue Breitbandnetz in Betrieb genommen wird, werden rund 1700 Haushalte schneller durchs Internet kommen. Je nach Entfernung zum nächsten Knotenpunkt wird die Internetgeschwindigkeit bis zu 16 Megabit pro Sekunde (MBit/s) erreichen.

Die Stadt hatte im Herbst mit der Telekom einen Vertrag geschlossen. Weil sich der Breitband-Ausbau nicht wirtschaftlich machen ließ, beteiligt sich Meerbusch mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II an den Investitionen. Zuletzt waren dafür 300 000 Euro im Gespräch. Tatsächlich dürften die Arbeiten die Telekom aber deutlich mehr kosten: Alleine das Verlegen eines Kilometers Glasfaserleitung kostet rund 50 000 Euro.

"Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Telekom eine Lösung gefunden haben", so Bürgermeister Dieter Spindler. "Nicht zuletzt hatten die Gewerbetreibenden, aber natürlich auch die Privatnutzer in unseren kleinen Stadtteilen sehnsüchtig auf leistungsfähige Webverbindungen gewartet." Der DSL-Ausbau "auf dem Land" (dort liegt Meerbusch nach Ansicht der Telekom) stellt das Telekommunikationsunternehmen vor eine Herausforderung. Denn meist können in ländlichen Regionen nur wenige Haushalte erreicht werden, obwohl hohe Investitionen getätigt werden müssen. "Trotzdem treibt die Telekom seit Jahren den DSL-Ausbau auf dem Land mit allen Kräften voran", sagt Gregor Theißen, Kommunalbeauftragter der Telekom für den DSL-Ausbau in der Region West. "Weil wir wissen, wie wichtig ein leistungsfähiger Internetanschluss auch außerhalb der Ballungszentren ist."

(RP)
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