Meerbusch Dribbeln lernen mit Basketball-Star Henning Harnisch

Meerbusch · Diese Kinder wollen nur eins: spielen. Und zwar Basketball. Im Spiel erlernen sie den Umgang mit der Welt und entwickeln ihre kognitiven Fähigkeiten weiter. Besonders Bewegungsspiele haben einen positiven Effekt auf die ganzkörperliche Entwicklung.

 Dribblen mit zwei Bällen: Robin Wagner und Rebecka Krause üben mit Basketball-Kursleiter Norbert Opitz.

Dribblen mit zwei Bällen: Robin Wagner und Rebecka Krause üben mit Basketball-Kursleiter Norbert Opitz.

Foto: Tino Hermanns

Dieses Wissen ist die Grundlage dafür, dass Frederik Matthies in enger Kooperation mit dem OBV Meerbusch die "Kinder+Sport Basketball Academy" in die Sporthalle der Brüder-Grimm-Schule lotste. 26 Pädagogen, Erzieher und Vereinsübungsleiter vom OBV und dem Osterather TV kamen und lernten, wie man den Umgang mit dem Basketball an Vor- und Grundschulkinder vermittelt. Als Motivator war der neunmalige deutsche Basketballmeister und Europameister 1993 Henning Harnisch aus Berlin angereist. "Fähige Sportlehrer sind das Wichtigste bei der Vermittlung von Bewegungsspielen. Schon deshalb finde ich solche Aktionen gut", meint Harnisch.

Er ist auch Botschafter des bundesweiten Projekts Basketball Academy. "Es gibt derzeit zwölf Basketball Bundesligavereine, die das Programm der Academy umsetzen. Und es ist das offizielle Nachwuchsprogramm der Bundesliga", verrät Matthies. Er muss es wissen, betreut er doch mit seiner Sportmarketing-Agentur das Projekt. "Vor zehn Jahren haben wir mit dem Programm beim damaligen deutschen Meister Alba Berlin begonnen. Seitdem hat es seine Kreise gezogen", so Matthies.

In dem Sportprogramm können sich die Kids vom Rookie in sechs Stufen bis zum Allstar dribbeln und werfen. Analog zum Gürtelsystem in vielen asiatischen Kampfsportarten wird die jeweilige Könnensstufe mit einem farbigen T-Shirt dokumentiert.

Den Nachweis der nächsthöheren Fähigkeitsstufe wird bei sogenannten Testtagen erbracht. Dabei ist es egal, ob ein Verein oder eine Schule diese Testtage durchführt. "Das schwarze T-Shirt eines All Stars zu bekommen, ist aber gar nicht so einfach. In ganz Deutschland gibt es aktuell nur 30 All Stars", erklärt Matthies. "Der Anfang aber ist relativ leicht. Es wird nicht abgeschreckt, sondern Spaß und Begeisterung für Basketball geweckt."

Mit dieser Intention rennt das Acadamy-Programm beim OBV-Vorsitzenden Jürgen Eimer offene Türen ein: "Wir wollen so viele Kinder wie möglich bewegen." Deshalb ist der OBV auch stark bei der Gestaltung des Sport- und Bewegungsangebotes in den Meerbuscher offenen Ganztagsschulen aktiv. Damit hat der OBV die idealen Voraussetzungen, das Academy-Programm an den Mann oder besser ans Kind zu bringen. "Wir möchten vielfältige Sport- und Bewegungsangebote machen. Es gibt so viel mehr als Fußball. So können sich Kinder irgendwann selbst entscheiden, welchen Sport sie ausüben möchten, weil sie schon einiges kennengelernt haben", erläutert Eimer. Für ihn ist das Ziel erreicht, wenn ein Kind in einen Sportverein eintritt und sich regelmäßig bewegt. Sportart oder Verein ist egal, Hauptsache die Kinder machen überhaupt regelmäßig Sport.

Genau das soll jetzt durch den OBV in Meerbusch umgesetzt werden. "Mit der Fortbildung haben wir nur einen Eröffnungsreiz gesetzt, den Virus weitergegeben. Jetzt geht es darum, die nächsten Entwicklungsschritte zu tun und auch Dialogpartner zu stellen", erläutert Harnisch. Damit kommt einiges an Arbeit auf den OBV zu.

(tino)
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