Meerbusch Dramatische Hunderettung

Meerbusch · 40 Kilogramm schwerer Labrador geriet in seinem Jagdeifer in die Fahrrinne des Rheins und war der Strömung hilflos ausgeliefert. Ein Meerbuscher alarmierte die Wasserschutzpolizei – gerade noch rechtzeitig.

40 Kilogramm schwerer Labrador geriet in seinem Jagdeifer in die Fahrrinne des Rheins und war der Strömung hilflos ausgeliefert. Ein Meerbuscher alarmierte die Wasserschutzpolizei — gerade noch rechtzeitig.

Der Rhein ist tückisch, die Strömung für Mensch und Tier gefährlich. Seinen natürlichen Jagdeifer muste der Golden Labrador-Retriever Polly fast mit seinem Leben bezahlen. Ein Kormoran hatte den Vierbeiner mehr interessiert als die Rufe seines joggenden Herrchens am Düsseldorfer Rheinufer.

Blitzschnell folgte der Hund dem Federvieh ins Wasser, geriet in die Fahrrinne und schaffte es nicht mehr ans rettende Ufer. Das sah der Meerbuscher Spaziergänger Thomas Nachtigal in Höhe des Modellflugplatzes in Büderich und reagierte blitzschnell und richtig. Er verständigte sofort die Wasserschutzpolizei.

Darüber hinaus bewahrte der Natur- und Tierschützer aus Osterath die Übersicht, schrie nach Leibeskräften, damit der Hundebesitzer am entgegengesetzten Rheinufer nicht auf eigene Faust Rettungsversuche unternahm und sich dabei selbst in Gefahr brachte. Für Polly wurde es hingegen immer riskanter.

Der Golden Retriever trieb unterdessen bei Rheinkilometer 751 stromabwärts Richtung Flughafenbrücke, unfähig das rettende Ufer aus eigener Kraft zu erreichen. Dabei kam der Vierbeiner einigen Frachtschiffen und deren Antriebsschrauben bedrohlich nahe.

Und dann war auch das Boot der Wasserschutzpolizei und darüber hinaus eines der Düsseldorfer Feuerwehr zu sehen. Der Kopf des Labradors war von Meerbusch aus schon nicht mehr zu erkennen. Nach bangen zehn Minuten klingelte dann das Handy, und die Polizei teilte mit, dass Polly gerettet sei, es dem Hund und seinem Besitzer gut gehe. Die Beamten hatten den Vierbeiner mit vereinten Kräften und mit Hilfe eines überdimensionalen Keschers sicher an Bord gehoben.

Die Wasserschutzpolizei betont, wie wichtig es ist, dass sich etwaige Helfer nicht selbst gefährden. In Notfällen — egal ob Mensch oder Tier — heiße es Ruhe bewahren und sofort 112 alarmieren, nicht alleine retten wollen und so genannte Auftriebskörper einsetzen.

Grundsätzlich sollten sie versuchen, den Gefährdeten von hinten zu retten. Bei Bewusstlosigkeit und Atemstillstand sei sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen, bis der Verunglückte sein Bewusstsein wiedererlange oder der Rettungsdienst eintreffe.

Nach Schätzungen der Non-Profit-Organisation "Blausand.de", die sich für mehr Badesicherheit einsetzt, kommen jedes Jahr allein in Europa mindestens 20 000 Menschen bei Badeunfällen ums Leben. In Deutschland ertranken 2010 insgesamt 438 Menschen, 7,6 Prozent weniger als 2009.

(RP)
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