Gute Schule 2020 Die Eichendorff-Schule wird digitaler

Eine Fortbildungsveranstaltung zum Medienkompetenzrahmen des Landes NRW hat jetzt in Osterath stattgefunden. Lehrer lernen den Umgang mit digitalen Medien, aber auch, ihn an die Schüler weiterzugeben.

 Medienberater Marc Albrecht-Hermanns und Schulleiterin Martina Arntjen testen bei einer besonderen Schulungseinheit Apps für den Unterricht.

Medienberater Marc Albrecht-Hermanns und Schulleiterin Martina Arntjen testen bei einer besonderen Schulungseinheit Apps für den Unterricht.

Foto: RP/Caroline Schubert

An der Eichendorff-Schule in Osterath haben die Lehrerinnen bei einer ganz besonderen Aktion nicht unterrichtet, sondern Apps ausprobiert, digitale Bücher erstellt oder kleine Stop-Motion Filme produziert. All das passierte bei einer Lehrerfortbildung, die den sogenannten Medienkompetenzrahmen präsentiert, ein Konzept, das vom Land NRW beschlossen wurde und den Umgang mit digitalen Medien im Unterricht schulen soll.

„Die digitalen Bücher zum Beispiel eignen sich gut, um Unterrichtsergebnisse zu sammeln“, erklärt Marc Albrecht-Hermanns. Er ist selbst Lehrer, arbeitet einen Teil seiner Zeit als Medienberater und hält als solcher Fortbildungen wie diese jetzt in Osterath. Dadurch lernt er immer wieder viele Schulen kennen und kann beurteilen, wie die Digitalisierung vorankommt. „Die Schulen werden nach und nach digitaler, die Kommunen sind aber sehr langsam. Meerbusch ist okay, aber nicht überragend.“ Ein Muss für ihn sind WLAN, Glasfaser und Präsentationsmöglichkeiten in jedem Klassenraum.

An der Eichendorff-Schule gibt es bisher schon drei Räume mit Smartboard, in der Aula ist seit neustem ein Router installiert, über den zehn Laptops ins Internet gelangen. Zusätzlich verfügt jeder Klassenraum über einen PC und die gesamte Schule über ein pädagogisches Netz, also einen passwort-gesicherten Zugang zu einem gefilterten Internet für Schüler. Trotzdem ist Schulleiterin Martina Arntjen noch nicht zufrieden. „Die Stadt Meerbusch ist erst dabei, die Schulen mit schnellem WLAN auszustatten.“ Bis zum Ende des Schuljahres wolle sie ein Medienkonzept an die Verwaltung weitergeben, um zu sagen, was gebraucht wird.

Lehrerin Imke Elahinija nutzt die Angebote und bietet an der Grundschule das E-Pferdchen an, einen Medienpass für Schüler, und seit kurzer Zeit auch einen Roboterkursus für die Zweit- und Drittklässler. Und diese Projekte stoßen auf Begeisterung. So ist der Roboterkursus schon bis nach den Ferien ausgebucht. Und auch die Erstklässler, die bisher leer ausgegangen sind, haben Interesse. Aber mit denen würde die Lehrerin lieber Tablets nutzen – aber auf die wartet die Schule ebenfalls noch.

Die an diesem Vormittag vorgestellten Apps sind etwas für alle Altersklassen. Für die ganz Kleinen gibt es Schreibübungen, die Größeren können Länder auf einer Weltkarte suchen. Und ginge es nach den Lehrerinnen, so würden sie das neu erworbene Wissen am liebsten direkt in den Schulunterricht einfließen lassen. „Es ist noch so viel möglich, und wir sind gespannt, was noch geht, aber im Moment scheitern wir an der Technik“, erzählt Elahinija. „Die Kinder sind echt heiß, wenn sie zu den Projekten kommen, und wenn das dann so lange dauert, weil die Rechner nicht hochfahren oder nur sehr langsam sind, sind sie sehr traurig.“

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