Meerbusch Die tapferste Mannschaft des Jahres

Meerbusch · 2014 war kein gutes Jahr für die erste Mannschaft des FC Adler Nierst. Das einzige Spiel, das das Team gewann, wurde nicht gewertet. In 14 Begegnungen kassierten die Kicker 82 Gegentore. 2015 kann nur besser werden

Meerbusch: Die tapferste Mannschaft des Jahres
Foto: Ulf Ziebarth

Seine Mission gleicht einem Himmelfahrtskommando. von Resignation ist bei Trainer Willi Conrads dennoch nichts zu spüren. "Die Hoffnung stirbt zuletzt. Im Fußball hat es schon andere Wunder gegeben. Daher werden wir in der Rückrunde versuchen, das Unmögliche möglich zu machen", gibt der Coach die Marschroute vor.

Nach der ersten Saisonhälfte liegt seine Mannschaft in der Gruppe 3 der B-Liga im Fußball-Kreis Kempen/Krefeld abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Gerade einmal ein einziges Pünktchen haben die Nierster in der Hinrunde ergattert - im Auftaktspiel trotzten sie dem VfB Uerdingen II ein 1:1 ab. Das liegt mehr als vier Monate zurück. Seitdem bekommen die Adler Woche für Woche die Flügel gestutzt: 0:8 gegen den TuS Gellep, 0:9 gegen Preußen Krefeld II, 0:7 beim TuS Bösinghoven III, 0:9 beim VfR Krefeld, 0:8 gegen den SSV Strümp II, 1:8 beim VfR Fischeln III und zuletzt 0:6 gegen den VfL Willich II - ein Debakel folgte auf das nächste.

Dabei wollten die Nierster mit ihren im Sommer neu verpflichteten Coach Marco Träger durchstarten. "Wir geben ihm die Chance, sich zu beweisen und in Nierst etwas aufzubauen", sagte der Adler-Vorsitzende Bernd Wolters bei der Vorstellung des 31-Jährigen, auf dem große Hoffnungen ruhten. Doch diese wurden jäh enttäuscht. Träger schaffte es nicht, aus den vielen Neuzugängen und den wenigen aus der vergangenen Saison verbliebenen Spielern eine Einheit zu formen.

Nach elf Pleiten in Folge war Schluss. Die Adler trennten sich von Träger und präsentierten Vorgänger Willi Conrads wieder als seinen Nachfolger. "Ich wollte den Verein in der schwierigen Situation nicht im Stich lassen", sagt Conrads, unter dem Nierst 2010 in die Kreisliga B aufgestiegen war. Seitdem halten sich die "Dorfkicker" in der zweit-untersten Spielklasse.

Gerne würden sie dort auch in der kommenden Saison antreten, doch das Unterfangen scheint bei zehn Punkten Rückstand auf das rettende Ufer nahezu aussichtslos. "Unser Vorteil ist, dass wir jetzt rein gar nichts mehr zu verlieren haben", meint Conrads, der eine einfache Rechnung aufgestellt hat: "In den vergangenen Jahren musste man etwa 25 Punkte auf dem Konto haben, um die Klasse zu halten. Um drinzubleiben, müssten wir demnach in der Rückrunde acht von 14 Spielen gewinnen."

Zuversicht schöpft der Coach aus der Tatsache, dass ab sofort mehr als ein halbes Dutzend Spieler das Team verstärken wird. Conrads reaktivierte die erfahrenen Bernhard Stockfisch, Rachid und Said Hamouchi, Christina Müller, Frank Grefen, Stephan Neuhausen sowie Frank Maaßen-Büttgenbach. Zudem kehren Tobias Pühl und Tobias Neumann nach langen Verletzungspausen zurück. "Wir wollen so oder so eine gute Rückrunde spielen. Wenn es am Ende nicht reicht, wäre es sehr schade, aber kampflos werden wir uns nicht in unser Schicksal ergeben", verspricht Conrads.

(RP)
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