Vandalismus in Strümp, Büderich und Lank-Latum Unbekannte zerstören zwölf Haltestellen

In der Nacht zum 1. Mai wurden die Scheiben von Wartehäuschen in Strümp, Lank-Latum und Büderich zerschlagen. Die Vandalismus-Route führte bis nach Düsseldorf. Bauhof-Mitarbeiter beseitigten bis Donnerstagmorgen die Schäden.

 Seit morgens waren diese drei Mitarbeiter des städtischen Bauhofs am Donnerstag damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen. Die letzte Station war die Haltestelle „Schillerstraße“.

Seit morgens waren diese drei Mitarbeiter des städtischen Bauhofs am Donnerstag damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen. Die letzte Station war die Haltestelle „Schillerstraße“.

Foto: Verena Bretz

Da, wo die Scheibe war, ist nun ein Loch. Gegen 11 Uhr am Donnerstagmittag kehren die drei Mitarbeiter des städtischen Bauhofs die letzten Scherben an der zerstörten Haltestelle Schillerstraße zusammen. „Wir sind seit halb acht im Einsatz, diese Haltestelle war die letzte. Jetzt sind wir endlich fertig“, erzählt einer von ihnen. Mindestens einen Kubikmeter Scherben hätten die Kollegen während dieser Zeit auf den Transporter geladen und weggeschafft. Er erzählt weiter: „Die Arbeit war besonders mühsam, weil so viele Splitter im Gras rund ums Häuschen gelandet sind. Die haben wir einzeln rausharken müssen, damit sich nicht noch Tiere oder Kleinkinder an den Scherben verletzen.“

 Dies ist nur ein kleiner Teil der Scherben, die die Meerbuscher Bauhof-Mitarbeiter zusammengefegt haben.

Dies ist nur ein kleiner Teil der Scherben, die die Meerbuscher Bauhof-Mitarbeiter zusammengefegt haben.

Foto: Verena Bretz

Eine Route der Zerstörung zog sich zuvor durch Lank-Latum, Strümp und Büderich. In der Nacht zum ersten Mai hatten unbekannte Täter in zwölf Meerbuscher Haltestellen-Häuschen die rund einen Zentimeter dicken Scheiben aus Sicherheitsglas zerschlagen, auch in Düsseldorf wurden fünf Haltestellen zerstört. Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss erfuhr bereits am späten Dienstagabend gegen 23 Uhr von den Vorfällen. Zeugen hatten Beschädigungen an den Haltestellen an der Schloßstraße in Strümp gemeldet.

 Um 11.10 Uhr am Donnerstagmorgen waren die letzten Splitter weggefegt.

Um 11.10 Uhr am Donnerstagmorgen waren die letzten Splitter weggefegt.

Foto: Verena Bretz

Im Umfeld stellten die Polizisten dann weitere Beschädigungen an Wartehäuschen im Ortsteil Lank-Latum und in Büderich fest. „Die Rufbereitschaft des städtischen Bauhofs wurde bereits gegen ein Uhr in der Nacht zum ersten Mai informiert und ist direkt mit einem Trupp rausgefahren“, erzählen die Bauhof-Mitarbeiter.

Angesichts der Art der Schäden geht die Polizei davon aus, dass die Glasscheiben durch stumpfe Gewalt zerstört wurden. „Ich kann mir sogar vorstellen, dass es einer dieser Nothammer war, wie sie in Bussen und Bahnen hängen“, vermutet einer der Arbeiter. „Unvorstellbar, dass Menschen so etwas tun“, sagt Herbert Vossen aus Lank, der bei seinem „Erster-Mai-Spaziergang“ an einer der kaputten Haltestellen vorbeigekommen ist. „Das ist kein Dumme-Jungen-Streich.“ Franz-Josef Jürgens, Vorsitzender „Heimatkreis Lank“, bedauert: „Es ist sehr traurig, dass nun auch Lank-Latum von Vandalismus betroffen ist. Bislang sind wir eher verschont geblieben.“

Die Rheinbahn äußerste sich noch nicht zur Schadenshöhe. Das Unternehmen lobt jedoch bis zu 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus, die zur Ermittlung der Täter führen. Das ist laut einem Unternehmenssprecher der Standard bei Vandalismus auch in Bussen und Bahnen der Rheinbahn.

Die Kriminalpolizei in Düsseldorf und in Meerbusch hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen können sich bei der Polizei in Düsseldorf (0211 8700) oder in Neuss (02131 3000) melden. An einem der Düsseldorfer Tatorte wurde ein verdächtiger weißer Pick-up beobachtet. Die Frage sei nun, so die Polizei, ob weitere Zeugen den weißen Pick-up an anderen Tatorten beobachtet hätten. Die bisher bekannten Tatorte liegen mehr oder weniger entlang der A44. Die Zeugenaussagen zu den Tatzeiten deuten darauf hin, dass die Täter sich auf ihrer Zerstörungstour von Meerbusch Richtung Düsseldorf bewegten.

Das sind die Tatorte in Meerbusch: „Schürkesfeld“, Fahrtrichtung Strümp, Schloßstraße, Strümp, „Schürkesfeld“, Fahrtrichtung Bösinghoven, Schloßstraße, Strümp, „Strümp Friedhof“, Fahrtrichtung Strümp, Schloßstraße, Strümp, „Strümp Friedhof“, Fahrtrichtung Bösinghoven, Schloßstraße, Strümp, „Auf der Gath“, Fahrtrichtung Lank-Latum, Xantener Straße, Strümp, „Schillerstraße“, Fahrtrichtung Krefeld, Uerdinger Straße, Lank-Latum, „Claudiusstraße“, Fahrtrichtung Büderich, Uerdinger Straße, Lank-Latum, „Hauptstraße“, Fahrtrichtung Büderich, Uerdinger Straße, Lank-Latum, „In der Loh“, Fahrtrichtung Büderich, Uerdinger Straße, Lank-Latum, „In der Loh“, Fahrtrichtung Krefeld, Uerdinger Straße, Lank-Latum, „Hülser“, Fahrtrichtung Büderich, Uerdinger Straße, Lank-Latum, „Bergfeld“, Fahrtrichtung Lank-Latum, Moerser Straße, Büderich.

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