Meerbusch Die Schützen feiern in Langst-Kierst

Meerbusch · Ohne große Parade und ohne prominente Gäste kommen die Mitglieder der St. Martinus-Bruderschaft von 1858 aus. Dafür wird sehr familiär gefeiert.

 Eindrucksvolles Langst-Kierster Panorama: Die Bruderschaft marschiert am Samstagnachmittag in Richtung Schießstand.

Eindrucksvolles Langst-Kierster Panorama: Die Bruderschaft marschiert am Samstagnachmittag in Richtung Schießstand.

Foto: röse

Keine große Schützenparade, keine prominenten Gäste und auch keine Ehrungen verdienter Mitglieder. Und trotzdem gab es ein fröhliches Fest der St. Martinus-Brunderschaft von 1858. Ihr eigentliches Schützenfest hatte die Bruderschaft schon im letzten Jahr gefeiert. Aber einen neuen König konnte und wollte sie da noch nicht inthronisieren. Der wurde erst jetzt, zwölf Monate später ermittelt. Das ist so Tradition in dem kleinen Ortsteil von Meerbusch. Das Fest am Wochenende hieß entsprechend "Vogelschießen". Stefan Hanebrink, Sohn von Schützenchefs Ludwig Hanebrink und selbst einmal Prinz: "Für die Majestäten hat das den besonderen Reiz, dass sie jeweils zwei Jahre im Mittelpunkt der Bruderschaft stehen."

 Hans Jakob Brocker holte die Platte von der Stange. So richtig überrascht war der neue Schützenkönig aber nicht.

Hans Jakob Brocker holte die Platte von der Stange. So richtig überrascht war der neue Schützenkönig aber nicht.

Foto: röse

Elf Kompanien, die keinen speziellen Namen tragen sondern nur als Grüne Jäger durchnummeriert werden, hat die Bruderschaft, insgesamt rund 120 Mitglieder. Und die meisten feierten mit, als das Fest mit einer Party-Night im Zelt an der Ilvericherstraße eröffnet wurde. Fünf Euro Eintritt – dafür gab es eine besondere Gaudi: Einen Zumba-Schnupperkurs mit Ina Breuers. Das ist eine Art Fitness Gymnastik, besonders für diejenigen, die zu viel Pfunde auf die Waage bringen. "Es hat uns allen viel Spaß gemacht", sagt Hanebrink. Und es war auch mal eine neue Idee, wie man Programme bei Schützenfesten interessant machen kann. Für musikalische Unterhaltung sorgten an diesem Abend die Daft-Brothers als DJs. Für Kalli Neuhausen hieß es gestern, sich allmählich von seiner zweijährigen Majestätenzeit zu verabschieden. Er wurde von den Kameraden zu einem Biwak abgeholt. Neuhausen, der als Feuerwehrmann auch Leben rettete, litt jahrelang selbst unter einer lebensbedrohenden Krankheit: Leukämie: "Wenn ich die Krankheit besiegt habe, mache ich den Schützenkönig" versprach er damals. Als gesunder Mann löste er sein Versprechen ein. Jetzt also wurde der neue König ermittelt. Es war spannend am Samstagnachmittag. Zwar schossen alle auf den Vogel. Aber nur einer wollte Majestät werden. Aber wer? Darüber rätselten die Kameraden noch am Schießstand. Dann Jubel: Hans Jakob Brocker holte die Platte von der Stange. Er selbst schien nicht sehr überrascht. Sein erster Satz danach: "Mensch, das Ding ist weg. Jetzt bin ich König." Zuvor war Florian Redowski neuer Prinz geworden.

Am Abend fand dann im Zelt der Ball zu Ehren des neuen Königs statt. Auch Schützen aus anderen Meerbuscher Vereinen feierten mit. Für Raucher hatte der Vorstand ein kleines Vorzelt aufbauen lassen, das gegen den gelegentlichen Regen schützte. Gestern nach dem Festgottesdienst begann der traditionelle Familienfrühschoppen. Dazu gab es eine Tombola. Der Frühschoppen zog sich bei manchen Kameraden mächtig hin. Und am Ende taten sich dann einige der Schützen mit ihren Familien zum traditionellen Eierbraten zusammen.

(RP)
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