Meerbusch Die Böhlerstraße wird nur zweispurig

Meerbusch · Der geplante Baubeginn Frühjahr 2015 des wichtigen Verkehrsprojektes ist wohl nicht mehr zu halten. Eine alte Gasleitung ist im Weg und muss für knapp 600 000 Euro verlegt werden

 Die vorhandene Böhlerstraße soll über die Düsseldorfer Straße hinaus bis zur Neusser Straße geführt werden. So erhält Büderichs Süden eine direkte Autobahnanbindung.

Die vorhandene Böhlerstraße soll über die Düsseldorfer Straße hinaus bis zur Neusser Straße geführt werden. So erhält Büderichs Süden eine direkte Autobahnanbindung.

Foto: Boris Schmidt

Ein vierspuriger Ausbau der Böhlerstraße im Büdericher Süden ist vom Tisch. "Der Ausbau erfolgt zweispurig", erklärte Wolfgang Trapp vom Fachbereich Straßen und Kanäle jetzt in der Sitzung des Planungsausschusses. Die Böhlerstraße soll verlängert werden und so eine direkte Anbindung des Büdericher Südens an die Autobahn-Auffahrt "Büderich" der A52 schaffen. Nach einem mittlerweile überholten Plan sollte die Straße vierspurig ausgebaut werden, auch eine Trasse für die geplante Stadtbahnlinie U81 enthalten. Noch liegt eine Machbarkeitsstudie für den durch Büderich verlaufenden Teil der Stadtbahntrasse nicht vor. "Sollte der Bau später einmal beschlossen werden, kann sie gebaut werden. Der Platz ist da", erklärte Trapp.

Immer wieder hatte sich der Ausbau der Böhlerstraße verzögert. Erste Überlegungen zum Bau gab es bereits vor 13 Jahren, seit Jahren hat die Stadt Meerbusch die ursprünglich kalkulierten 2,05 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Hieß es jedenfalls bisher. Im Ausschuss kam raus: Vor einigen Jahren wurde nur ein Großteil der Summe übertragen, weshalb die Verwaltung die Politiker aufforderte, jetzt weitere Gelder in Höhe von rund 840 000 Euro freizugeben. Jörg Schleifer (FDP) plädierte angesichts der Höhe der Summe dafür, dass der Stadtrat diese Entscheidung treffen solle und fand dafür eine Mehrheit. Die "überplanmäßige Verpflichtungsermächtigung" steht jetzt als Tagesordnungspunkt auf der Agenda der Ratssitzung am Donnerstag).

Gut 2,5 Millionen Euro sollen die Baukosten nun insgesamt für die Stadt Meerbusch betragen; die Landeshauptstadt Düsseldorf soll dieselbe Summe tragen. Trapp: "Bei den später anfallenden Unterhaltungskosten hat sich die Stadt Düsseldorf bereiterklärt, den Großteil der Kosten zu übernehmen, inklusive der ziemlich teuren Wartung einer neuen Ampelanlage an der Einmündung zur Neusser Straße." So steht es in dem Entwurf einer Vereinbarung mit der Stadt Düsseldorf, die der Meerbuscher Planungsausschuss jetzt verabschiedete. Der Düsseldorfer Stadtrat wird voraussichtlich in seiner Dezember-Sitzung grünes Licht für einen Baubeginn geben.

Mit ein Grund für die Verteuerung ist eine alte Gasleitung aus dem Jahr 1938. Sie muss bei einem Neubau verlegt werden. Kosten: knapp 600 000 Euro. Ohne die Verlegung kann die Böhlerstraße nicht gebaut werden. Neuer Starttermin: Sommer 2015. Um den Beginn der Bauarbeiten nicht noch weiter nach hinten rücken zu lassen, plädieren die Düsseldorfer dafür, dass die Meerbuscher bereits den Auftrag zur Verlegung der Gasleitung erteilen. Erklärung: So lange der Düsseldorfer Rat den Bau nicht beschlossen hat, seien der Landeshauptstadt die Hände gebunden. Die Nachbarstadt hat aber zugesagt, dass sie auch die Verlegungskosten der Gasleitung zur Hälfte mittragen wird.

(RP)
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