Bildung Lernen fürs Leben an der Realschule Osterath

Osterath · Mandla Nambou, Stevan R. Banyai und Walid Bourbii El Oumari kamen ohne Deutschkenntnisse an die Schule. Nun haben sie mit Fleiß und Ausdauer ihren Abschluss mit Qualifikation gemacht und wollen das Abitur erlangen.

 Mandla Nambou, Walid Bourbii El Oumari und Stevan R. Banyai haben an der Realschule Osterath ihren Abschluss mit Qualifikation geschafft.

Mandla Nambou, Walid Bourbii El Oumari und Stevan R. Banyai haben an der Realschule Osterath ihren Abschluss mit Qualifikation geschafft.

Foto: Zucher/RSO

(RP) Seit 2015 wird an der Realschule Osterath (RSO) das Fach DaZ (Deutsch als Zweitsprache) unterrichtet. Seitdem haben dort Schüler aus vielen Nationen und mit unterschiedlichen Lernfähigkeiten eine intensive sprachliche Förderung erhalten. Im vergangenen Jahr verließen zwei Schülerinnen die RSO mit einem Qualifikationsabschluss. Dieser berechtigt zum Besuch der Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule. Auch in diesem Jahr erreichten drei ehemalige DaZ-Schüler ihren Abschluss mit einem Qualifikationsvermerk.

„Eine bemerkenswerte Leistung der Drei, die mit viel Ausdauer, Fleiß und Geduld zunächst Deutsch als Zweitsprache lernten, um dem Unterricht überhaupt folgen zu können“, sagt Lehrer Mirko Zucher. „Integrationsarbeit wird an der RSO ernst genommen.“

Die drei ehemaligen DaZ-Schüler Stevan R. Banyai, Mandla Nambou und Walid Bourbii El Oumari besuchten zunächst überwiegend den DaZ-Unterricht und wechselten dann schrittweise in den Regelunterricht. Hier erzählen sie, mit welchen Erwartungen sie an die RSO kamen, welche Schwierigkeiten sie überwinden mussten und welche Pläne sie für die Zukunft haben.

Mandla Nambou aus Togo berichtet: „Zu Beginn meiner Zeit an der Realschule wollte ich so schnell wie möglich Deutsch lernen, um in die Regelklasse wechseln zu können. Dort konnte ich aber nicht immer alles verstehen. Es war am Anfang schwierig, mit den anderen Schülern zu reden. Aber ich habe viel gelernt und hatte schon bald nicht mehr so viele Schwierigkeiten. Ich strebe nun ein Wirtschaftsabitur an und möchte vielleicht danach studieren.

Stevan R. Banyai aus Brasilien erzählt: „Ich wollte schnell die deutsche Sprache lernen und Freunde finden. Die ersten zwei Jahre fühlte ich mich sehr unsicher, so dass ich nur wenig sprach. Diese Schwierigkeiten konnte ich aber überwinden, als ich mir keine Gedanken mehr darüber machte, was andere denken. Ich war stolz darauf, überhaupt eine weitere Sprache gelernt zu haben. Ich möchte nun das Wirtschaftsgymnasium in Neuss besuchen und das Abitur machen.

Der Spanier Walid Bourbii El Oumari sagt: „Damals, als ich neu in der Schule war, hatte ich keine Ziele und Erwartungen. Jedoch ist mir mit der Zeit und durch die Klasse klar geworden, was ich an der Realschule Osterath erreichen könnte. Mir wurde klar, dass ich etwas aus mir machen kann. Ich wollte meinen Abschluss, aber in dieser Zeit auch Spaß haben. Das hat geklappt. Ich hatte anfangs natürlich Probleme mit der Sprache und wurde öfters wegen meiner Aussprache ausgelacht. Ich habe jedoch immer Hilfe bekommen und wurde niemals im Stich gelassen. Zu meinen Plänen hätte ich vor einem Jahr gesagt: ,Ich weiß es nicht.’ Heute kann ich sagen, dass ich weitermachen und das Abitur erlangen möchte. Wenn alles gut läuft, möchte ich studieren. Den ersten Schritt werde ich am Comenius Gymnasium machen. Ich kam ahnungslos an die RSO und gehe nach fünf Jahren mit einem Ziel und vielen Erfahrungen. Dafür bin ich dankbar.“

(RP)
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