Serie Mein Urlaubsbild Der Zyklus der Wasserlandschaften

Meerbusch · Die Künstlerin und Modedesignerin Gerda Kreuzer-Hemmers hat Wassermassen und die umliegende Natur auf Leinwand gebracht. Zunächst fotografiert sie ihr Objekt in allen Schattierungen, bevor sie in ihrem Atelier zu malen beginnt

Serie Mein Urlaubsbild: Der Zyklus der Wasserlandschaften
Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Dort, wo Wanderer oder Spaziergänger häufig nur Licht, Luft und Landschaft genießen, schaut Gerda Kreuzer-Hemmers genauer hin: "Wer sorgfältig beobachtet, entdeckt vielerlei Details."

Der studierten Modedesignerin mit künstlerischer Ausbildung an der Folkwangschule Essen, der Kunstakademie Düsseldorf und der Akademie Steinfeld, entgeht nichts: "Ich nehme jedes kleinste Detail wahr." Das Gesehene hält sie in Makro-Aufnahmen mit der Kamera fest. Dabei achtet die in Osterath geborene Künstlerin gezielt auf wechselnde Lichteinwirkungen und schießt dann bis zu 200 Fotos von einem Motiv.

 Das Kunstwerk ist ein Abbild von der Ramsauer Ache, die Kreuzer-Hemmers in ihrem Urlaub in Berchtesgaden beobachtet hat.

Das Kunstwerk ist ein Abbild von der Ramsauer Ache, die Kreuzer-Hemmers in ihrem Urlaub in Berchtesgaden beobachtet hat.

Foto: Ulli Dackweiler

So hat sie auch das, was ihr im Osterurlaub 2013 im Umfeld der Ramsauer Ache bei Berchtesgaden aufgefallen war, eingefangen und gespeichert: "Das sind richtig gute Fotos geworden." Die Wassermassen des Fließgewässers und die teils von Eis- oder Schneeresten bedeckten Flächen am Ufer haben kreative Impulse ausgelöst und noch heute kann sich Kreuzer-Hemmers an den Geruch des Wassers erinnern: "Das sind bleibende Eindrücke."

Zu Hause im Atelier hat sie sich sofort auf dieses neues Thema gestürzt und nach und nach den Zyklus "Wasserlandschaften" entwickelt - beginnend auf kleinen Papierblättern bis zur Malerei auf dickem Büttenpapier, Aquarellkarton und großen Leinwandflächen. Mit einem bis zu acht Schichten starken Farbbelag erreicht sie sanft-leuchtende Töne: "Ich habe mich richtig ausgetobt."

Derartige Kreativität hat 2008 auch ein Erlebnis in Irland freigesetzt. Im noch kühlen Monat Mai entdeckte die Urlauberin an einem Kiesel-Strand Algen, die in der Abendsonne leuchteten: "Das, was ich dort sah, fotografiert und in schnellen Bleistift-Skizzen festgehalten habe, war der Auslöser für viele Bilder." Einige der kleinen Pflanzen kamen ins Rückreise-Gepäck, ergaben teils aufeinander geschichtet abstrakte Motiv-Vorlagen und inspirieren noch heute.

"Die Natur ist der beste Lehrmeister. Sie bringt Farben hervor, die einfach nicht zu toppen sind", findet Gerda Kreuzer-Hemmers. Im anschließenden künstlerischen Prozess gibt sie die Wahrnehmungen nicht naturgetreu wieder: "Ich bringe meine eigene Sicht ein und spiele grundsätzlich gern mit den sich ergebenden Möglichkeiten." In Mischtechnik - Acryl, Stift, Graphit, Tusche, Öl und Lasuren - entstehen Collagen-ähnliche Bilder. Die Erinnerung an die Algen am Ufer in Irland und die sich daraus ergebenden Impulse sind unverändert geblieben. "Ich möchte auf jeden Fall wieder hin."

Zwischen den Reisen aber zieht sich die Künstlerin von Zeit zu Zeit ins Kloster Steinfeld in der Eifel zurück. Dort schöpft sie neue Kraft und Inspiration: "Das ist für mich das ideale Rückzugs-Refugium."

(RP)
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