Soziales Projekt Meerbusch hilft bittet Bedürftige an die „Kultur-Tafel“ 

Das Projekt läuft seit Anfang März. Vermittelt werden nicht genutzte Karten für Sport, Theater oder Konzerte. Das Team sucht Spender und Mitarbeiter.

 Ursula Thomas betreut die „Kultur-Tafel“.

Ursula Thomas betreut die „Kultur-Tafel“.

Foto: RP/Ulli Dackweiler/Meerbusch hilft

(ena) Als Ursula Thomas ihr Ballett-Abo einmal nicht nutzen konnte, wollte sie, dass jemand anders in den Genuss kommt. „Ich habe die Karten angeboten wie Sauerbier – niemand wollte sie haben.“ Das Problem hätte sie nicht gehabt, wenn es damals schon die „Kultur-Tafel Meerbusch“ gegeben hätte. Die Idee: Nicht verkaufte oder nicht genutzte Tickets für Sport-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen werden an Menschen verschenkt, die sich so einen Besuch sonst nicht leisten können. Betreuerin des neuen Projekts von Meerbusch hilft ist Ursula Thomas. „Anfang März sind wir gestartet, bislang lief es toll“, erzählt Thomas, die gleichzeitig Team-Mitglied der Tafel Osterath ist. Dort habe sie immer wieder erlebt, dass bei den Menschen nicht nur der Bedarf nach Lebensmitteln da sei, sondern auch nach Kultur. „Über die Kultur-Tafel wollen wir den Menschen Lebensqualität schenken und sie in die Mitte der Gesellschaft zurückholen.“ Das Angebot kommt an: Ein Zehnjähriger beispielsweise konnte über die Kultur-Tafel ein Spiel der DEG besuchen und habe sich hinterher für „das schöne Erlebnis“ bedankt.

Noch ist das Projekt im Aufbau. Zuletzt war es Thema im Kulturausschuss, aktuell laufen Gespräche mit der Politik. „Ich muss gerade viele Klinken putzen“, sagt Thomas. Denn gesucht werden Privat- und Geschäftsleute, Vereine und Veranstalter, die Karten abgeben – auf Wunsch mit Spendenquittung. „Sportveranstaltungen sind total begehrt“, sagt Thomas. Aber möglich ist alles: Schlagerkonzerte, Klassik und Zirkus bis hin zu Lesungen, Kino, Oper und Kindertheater.

Um kostenlose Karten (maximal zwei pro Kunde) zu bekommen, müssen Interessierte lediglich einen Fragebogen mit ihren Interessen ausfüllen und ihre Bedürftigkeit nachweisen. Um die Vermittlung kümmert sich Ursula Thomas. Aktuell noch alleine, „aber ein Team mit vier bis fünf Leuten ist unser Ziel“. In den Unterlagen dokumentiert sie, wer wann welche Karten bekommen hat, damit alles gerecht abläuft. Thomas: „Habe ich einen Interessenten gefunden, rufe ich ihn an. Die Tickets werden dann an der Kasse hinterlegt oder können bei uns abgeholt werden.“ Der Bedarf sei auf jeden Fall da: „Wir rechnen mit 200 bis 300 Kunden.“

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