Meerbusch Der März wird jetzt zum "Saubermonat"

Meerbusch · Den "Saubertag" hat die Stadt abgeschafft. Statt dessen sind die Bürger eingeladen, den ganzen "Saubermonat März" zum ausgiebigen Frühjahrsputz zwischen Haustür und Rheinufer zu nutzen. Auch die Schulen sind gefordert

 An den Ufern des Rheins finden die Müll-Sammler immer wieder Gegenstände, die eigentlich in den Sperrmüll gehören. Aber auch Reste von Grill-Feten sind dabei.

An den Ufern des Rheins finden die Müll-Sammler immer wieder Gegenstände, die eigentlich in den Sperrmüll gehören. Aber auch Reste von Grill-Feten sind dabei.

Foto: Ulli Dackweiler

Weil die gesammelten Müllmengen in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen sind, hat die Stadt den Saubertag abgeschafft. Seit zwölf Jahren wurde an jedem zweiten März-Wochenende in der Stadt aufgeräumt. Bürger haben Haltestellen und Trafo-Häuschen neu gestrichen und am Rheinufer gleich lastwagenweise Müll abgefahren. Das Thema Sauberkeit sei so langsam in den Köpfen der Menschen angekommen und die Stadt sei objektiv sauberer geworden — diesen Eindruck hätten die Helfer des Saubertags in den vergangenen Jahren immer wieder bestätigt. Nicht anschließen konnte sich dieser Auffassung allerdings die Ortsgruppe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz, die sich sogar in einem Bürgerantrag für den Erhalt eines Saubertags eingesetzt hatten. Der BUND lieferte Bilder einer 1,5-stündigen Aufräumaktion am Parkplatz Bovert, wo zehn Säcke mit Müll gefüllt wurden.

 Ein Freundeskreis in Meerbusch lebender Japaner bringt jedes Jahr den Park-and-Ride-Platz an Haus Meer in Ordnung.

Ein Freundeskreis in Meerbusch lebender Japaner bringt jedes Jahr den Park-and-Ride-Platz an Haus Meer in Ordnung.

Foto: Stadt Meerbusch

Die Stadt reagiert jetzt und ruft kurzerhand den ganzen Monat März zum "Saubermonat" aus. "So können mehr Helfer mitmachen und auch die teilnehmenden Vereine und Gruppen ihre Terminplanung flexibler gestalten", sagt Stadt-Sprecher Michael Gorgs. Unter dem Motto "Mach' weg, was Dich stört", könne nun jeder, der etwas für das Stadtbild tun möchte, einen beliebigen Tag im März nutzen oder sich den schon feststehenden Aktionen der einzelnen Bürgervereine anschließen. Neben der Entzerrung im Kalender soll das Thema Sauberkeit jetzt über einen längeren Zeitraum in der öffentlichen Wahrnehmung präsent sein, so Gorgs. Einige Bürger planen schon: Im Stadtteil Strümp richtet der Bürgerverein "Kleene Strömper" am Samstag, 15. März den großen Frühjahrsputz aus. In den Stadtteilen Nierst und Bösinghoven rufen die Bürgervereine am 22. März zur gemeinsamen Aktion auf. In Büderich koordiniert der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) erstmalig den Einsatz der freiwilligen Helfer.

"Gerne können die Helfer aber auch auf eigene Faust aktiv werden, wo Sie möchten", sagt Dana Frey, vom Fachbereich Umwelt der Verwaltung. Ein "Frühjahrsputz" im Ortskern, eine Aufräumaktion am Rheinufer, in einer Grünanlage, auf einem Supermarkt-Parkplatz oder rund ums Vereinsheim — jeder Teilnehmer sei in seiner Entscheidung völlig frei. "Wer mitmachen möchte, sollte uns lediglich mitteilen, welche Aktion wann und wo geplant sind, damit wir mit Tipps, Material und Logistik helfen können", so Dana Frey. Die Stadt Meerbusch stellt Arbeitshandschuhe und Abfallsäcke zur Verfügung und kümmert sich um die Entsorgung oder sonst benötigte Hilfen. Sollten einzelne Gruppen eine gesellige Abschlussveranstaltung planen, wird diese von der Stadt unterstützt.

Auch die Schulen sind gefordert, ihren Beitrag zu leisten, denn dort sollte "Sauberkeit und ehrenamtliches Engagement auch pädagogische Botschaft sein", so die Stadt. Den Schulgarten auf Vordermann bringen, einen Flur streichen oder den Schulweg zur Bushaltestelle von Unrat befreien — im "Saubermonat März" sei alles möglich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort