Meerbusch Der große Wurf fehlt

Meerbusch · Vor vier Jahren hat der Rat den Verkauf der Villa Löwenburg beschlossen. Drei Investoren sind noch im Rennen. Doch offenbar überzeugt keiner der Entwürfe. Die Politik berät und denkt über eine Bebauungsplan nach.

Wenn mit dem Umbau der Villa Löwenburg wie ursprünglich vorgesehen im Januar begonnen werden soll, dann muss die Politik sich sputen. Doch die hat Beratungsbedarf. Derzeit wird in den Fraktionen diskutiert, welcher der drei Entwürfe, die noch im Rennen sind, der passende für das Filetgrundstück im Herzen Lank-Latums sein könnte.

Der Lanker Leo Jürgens (CDU) findet drastische Worte. Es dürfe nicht nur um Geld gehen, schimpfte Jürgens, der eine Verdichtung des Gebietes befürchtet. Werner Damblon, Fraktions-Chef der CDU, sieht das Thema gesamtstädtisch. "Es ist nun einmal so, dass Kommunen auch mit dem Verkauf von Grundstücken ihren Etat sichern", sagt er. Und je dichter die Bebauung ausfallen dürfe, desto mehr sei für den Verkauf des Grundstücks zu erzielen.

Da von den drei Entwürfen keiner auf Anhieb überzeugt habe, müsse nun in den Fraktionen noch einmal beraten werden, was gewünscht ist. Auch ein kleiner Bebauungsplan für dieses Grundstück (gut 3000 Quadratmeter) hält Damblon nicht für ausgeschlossen.

Ein großer, etwa für das gesamte Quartier, würde zu viel Zeit kosten. Außerdem müsse juristisch geklärt werden, ob ein solches Bebauungsplanverfahren mit dem Ausschreibungstext vereinbar wäre, heißt es bei der Verwaltung. Ein ganz neues Verfahren könne möglicherweise Regressansprüche nach sich ziehen.

Vorgaben bei der Ausschreibung waren unter anderem der Erhalt der Fassade des 1900 erbauten Hauses (ehemalige Fabrikantenvilla) und der Wunsch, dort seniorengerechte Wohnungen zu bauen. Die mit rund 800 000 Euro als Mindestbetrag festgelegte Summe für den Verkauf des Grundstücks Gonellastraße 32-34 ist bereits zur Gegenfinanzierung des Bürgerhauses in Lank-Latum im Haushalt aufgerechnet worden.

Diskutiert werden nach Informationen der Rheinischen Post derzeit die Entwürfe von der Schleiff Denkmalentwickung aus Erkelenz, der Kueppers Living Immobilien aus Duisburg und von Carsten Beine, Düsseldorf.

Schleiff-Denkmalentwicklung Das Unternehmen hat Erfahrung im Umbau etwa einer Kirche zur Wohnkirche, eines Klosters zur Büroimmobilie oder eines alten Bauernhofs zur seniorengerechten Wohnstätte.

Kueppers Living Immobilien steht für die Entwicklung von Wohnkarrés und -parks, für den Bau von Villen und Häusern, gern auch mehrgeschossig

Carsten Peine ist Immobilienfachwirt, seine Partnerin firmiert als Architektin. Die Homepage stellt als Schwerpunkt die Verwaltung von Haus- und Grundbesitz heraus.

Nicht mehr in der engeren Wahl sind die beiden Meerbuscher — die Bewerbergemeinschaft Brings, Wassmann, Fiedler (Schulstraße) und die Baukraft GmbH (Am Meerkamp).

(RP/rl)
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