Meerbusch Das Ehrenamt in Meerbusch boomt
Meerbusch · Heute ist Tag des Ehrenamtes — ein Gedenktag zur Anerkennung des sozialen Engagements. In Meerbusch unterstützen derzeit 300 freiwillige Helfer des Ehrenamt-Forums verschiedene Einrichtungen. Vier erzählen, warum sie das tun
Jeden Tag sind in Meerbusch viele ehrenamtliche Helfer im Einsatz: Ein IT-Berater gibt Mathe-Nachhilfe für Grundschüler, eine pensionierte Sekretärin hilft den Jugendlichen bei den Hausaufgaben und ein Ingenieur verbringt seinen Ruhestand damit, ausländischen Kindern Deutsch beizubringen – "das Ehrenamt in Meerbusch boomt", stellt Brigitte Erwig, Sozialpädagogin und Leiterin des Ehrenamt-Forums fest.
Im September 2007 haben Stadt und Diakonie die "Freiwilligen-Zentrale" in Meerbusch ins Leben gerufen. Das Ziel: neue Ehrenamtler gewinnen und gezielt einsetzen, um den Bedarf, etwa in Kindertagesstätten, Schulen oder Senioreneinrichtungen, gezielt decken zu können. "Wir haben schnell Verbindungen zu allen Stadtteilen geknüpft", sagt Erbig. "Heute profitieren insgesamt 45 soziale Einrichtungen von den freiwilligen Diensten." Von 2009 bis heute konnten insgesamt 300 ehrenamtliche Mitarbeiter vermittelt werden. In vielen Fällen nehmen die Ehrenamtler nicht bloß eine Tätigkeit an, sondern teilweise sogar vier kleine Jobs an mehreren Tagen in der Woche.
Die Tätigkeiten sind vielfältig: von der Schüler-Nachhilfe oder der Betreuung von Senioren, bis hin zur Arbeit mit Behinderten – auch Kliniken sind auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen. So pflegt das Ehrenamt-Forum langjährige Beziehungen zur St.-Mauritius-Therapieklinik und zum Haus Hildegundis in Osterath – dort sei der Bedarf am größten – oder zum Awo-Mütterzentrum in Büderich, aber auch zu vielen Kirchengemeinden.
Besonders freuen sich die Mitglieder des Ehrenamt-Forums, viele Berufstätige im Alter von 35 bis 50 Jahren in ihren Reihen zu haben. Aber auch viele Senioren und sogar einige Jugendliche unterstützen die Einrichtungen tatkräftig. Das ehrenamtliche Engagement sei jedoch längst keine Frauendomäne mehr, so Erbig. Die Quote ist mittlerweile ausgewogen: 50 Prozent Frauen, 50 Prozent Männer.