Meerbusch Das Eck: ,besser als sein Ruf'

Meerbusch · Die Einzelhändler am Deutschen Eck haben ihre Chance genutzt: Apothekerin Anne Rhein hat am Dienstag zur Mobilen Redaktion der Rheinischen Post gleich eine ganze Liste von Wünschen und Forderungen an Meerbuschs Politik und Stadtverwaltung mitgebracht.

 Auf großes Interesse stieß die "Mobile Redaktion" der Rheinischen Post am Deutschen Eck. Viele Händler und Kunden des Einkaufszentrums waren gekommen und diskutierten mit RP-Redakteurin Heike Schoog.

Auf großes Interesse stieß die "Mobile Redaktion" der Rheinischen Post am Deutschen Eck. Viele Händler und Kunden des Einkaufszentrums waren gekommen und diskutierten mit RP-Redakteurin Heike Schoog.

Foto: Ulli Dackweiler

An erster Stelle steht für die Einzelhändler der Punkt "Aufmerksamkeit". Deshalb hätten sie gern Hinweisschilder. "Das Deutsche Eck kennt kaum einer", sagt Rhein. An drei Stellen soll das Schild hängen. An der Lortzingstraße, an der Shelltankstelle gegenüber des Deutschen Ecks und in Heerdt.

"Nicht nur Büdericher kaufen hier ein", bekräftigt Obst- und Gemüsehändlerin Neriman Erden (seit zehn Jahren am Eck). "Meine Kundinnen kommen auch aus dem Umland", fügt Adalet Emas (seit acht Jahren vor Ort) vom gleichnamigen Kosmetikstudio hinzu. Hinter dem Thema Aufmerksamkeit steckt auch der Wunsch nach einem guten Image. "Das Deutsche Eck ist besser als sein Ruf", sagt Dieter Schmoll.

Die Substanz ist da, so der Architekt und Städteplaner. Wichtig sei, dass die Qualität der Geschäfte stimmt. Auch die Ansiedlung des Vitalzentums komme der Frequenz am Deutschen Eck zugute. Ebenso wie viele andere sieht er eher Probleme an der Oststraße.

Diese müsse optisch aufgewertet werden. Die Stellplatzsituation könne verbessert werden, etwa durch Längsparkbuchten. Margret Moll, die seit 33 Jahren das MM Haarstudio führt, würde schon die Verlängerung der Parkzeit von einer auf zwei Stunden genügen. "Wer zum Frisör geht, benötigt mehr Zeit. Vor allem, wenn er dann noch andere Dinge besorgen will."

Die Oststraße müsse sichtbar in das Zentrum einbezogen werden, sagte SPD-Ratsfrau Ilse Niederdellmann. Dort müsse etwas passieren, auch wenn die Anwohner zur Kasse gebeten werden. Die Durchfahrt auf dem Straßenteilstück Düsseldorfer-, Witzfeld- und Oststraße müsse offenbleiben. Dafür setzten sich die Einzelhänder ein.

Auch der Edeka-Lieferverkehr, der bei einigen Kunden ohnehin auf Kritik stößt, könnte bei einer Schließung nur schwierig abgewickelt werden. Darauf wies Uwe Nettersheim hin. "Wir würden liebend gern alle Waren bis sechs oder sieben Uhr morgens bekommen", sagte er. "Doch das ist logistisch kaum möglich." Mehr Sauberkeit war ein weiterer Punkt, den die Geschäftsleute sich wünschen. Die Tonnen vor den Läden müssten schneller geleert werden, so Anne Rhein. Der Platz könnte auch mehr Mülleimer gebrauchen. "Sauberkeit ist wichtig", weiß auch Schmoll. "In den großen Malls wird Sauberkeit regelrecht organisiert. Das schätzen Kunden. Dafür muss aber jeder auch selbst etwas tun."

Feste wolle die Händler am Deutschen Eck künftig unabhängig von der Dorfstraße feiern. "Das funktioniert gemeinsam nicht", sagt Karin Lonny, die seit 39 Jahren die Boutique 72 betreibt und schon viele Gesprächsrunden mitgemacht, und viele Händler kommen und gehen gesehen hat. "Die Bemühungen seitens der Werbe- und Interessengemeinschaft sind da", weiß sie. Aber die Händler vor Ort müssten auch mitmachen. Das sei nicht immer der Fall gewesen.

"Jeder muss sich so gut engagieren wie er kann", sagt Juwelier Frank Altenberg, der seit 1998 erfolgreich sein Geschäft am Deutschen Eck betreibt — erfolgreich, und wie er sagt: "freiwillig." Freiwillig und gern kauft auch Büdericherin Doris Pense am Deutschen Eck. "Das Vitalzentrum ist eine Bereicherung."

(RP/rl)
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