Gegen Langeweile in der Corona-Krise Meerbuscher bieten Online-Tanzkurse für Kinder

Meerbusch · Sara Schatz und ihre Kollegen vom Studio Danza bietet kostenlose Online-Tanzkurse für Kinder, um ihnen eine Abwechslung zum tristen Alltag der Corona-Krise zu bieten. Aber auch die Eltern kommen auf ihre Kosten.

 Tanzlehrer Felix Narloch bringt den Kindern per Videoschalte Breakdance bei.

Tanzlehrer Felix Narloch bringt den Kindern per Videoschalte Breakdance bei.

Foto: Studio Danza

Plötzlich war es ruhig im Tanzstudio Danza. Wie viele andere Einrichtungen musste die Tanzschule im März vorerst ihre Pforten schließen. „Wir wollten trotzdem irgendwie weitermachen“, erzählt Inhaberin Sara Schatz. Und so stellten sie und ihre Kollegen kurzerhand ein Online-Programm für Kinder auf die Beine. Seit Anfang April kann jeder Interessierte daran teilnehmen – und das kostenlos.

Für jede Altersgruppe haben Sara Schatz und ihre Kollegen unterschiedliche Angebote kreiert. Kleinkinder ab einem Alter von zwei Jahren können am Flohzirkus teilnehmen. Dabei turnen die Teilnehmer mit ihren Eltern durchs heimische Wohnzimmer, springen über Sofakissen und machen Purzelbäume. Für Kindergartenkinder gibt es die Wahl zwischen kreativem Kindertanz und Vorschulballett. Ältere Schüler können dagegen zwischen Ballett, Jazzdance und Hip-Hop wählen, das jeweils in altersgerechten Gruppen angeboten wird. Zudem gibt es für Jungs noch einen Breakdance- sowie einen Hip-Hop-Kursus.

Aber auch an die Eltern der Kinder wurde gedacht. Sie können sich bei kostenlosen Fitnesskursen auspowern, um zwischen Arbeit und Familienpflichten auch ein wenig Bewegung zu bekommen. Dabei setzen die Trainer auf eine Mischung aus Ausdauer und Kraft. „Wir machen alles, was man im Wohnzimmer nachmachen kann“, so Sara Schatz.

Im Gegensatz zu anderen Online-Angeboten senden die Lehrer nicht einfach nur ein Video zum Nachahmen, sondern geben ihren Unterricht mithilfe einer Videokonferenz. „YouTube fanden wir nicht so schön, da man dort die Teilnehmer nicht sehen kann.“ Die Videokonferenz hat darüber hinaus aber noch einen praktischen Vorteil: Denn die Trainer können somit die anderen Teilnehmer nicht nur sehen, sondern – wenn nötig – auch Hilfestellungen geben. Zudem können sich die Tänzer untereinander sehen, sodass der Kursus ein wenig von seiner Anonymität verliert und eine Art Gruppengefühl entstehen kann. Manchmal hat das aber auch Nachteile. Denn hin und wieder wird unter den Teilnehmern mehr geredet als getanzt. Wider Erwarten seien insbesondere die jüngeren Teilnehmer disziplinierter und ließen sich weniger ablenken. Aber insgesamt funktioniere der Online-Unterricht sehr gut, sagt Schatz.

Trotz der Videoschalte haben die Trainer auch einzelne Videos aufgenommen, damit die Teilnehmer zu Hause ein wenig üben können. Denn manchmal hakt die Internetverbindung und auch die Fortschritte der Hobbytänzer sind online ein wenig langsamer als im Tanzstudio. Der Vorteil für die Lehrer: Dieses Video können auch nach Ende der Corona-Einschränkungen für die Nachbereitung der Kurse genutzt werden.

Bis dahin wird es aber wohl noch ein wenig dauern. Aktuell plant Sara Schatz das Kursusangebot nur bis Ende April, jedoch könnte ihr Angebot je nach Entwicklung des Kontaktverbots in die Verlängerung gehen. Zwar gebe es bereits Anfragen für Online-Kurse nach Ende der Beschränkungen, doch dabei ist Sara Schatz noch zurückhaltend. „Ohne die Kinder im Tanzstudio geht ein wenig das Lebendige der Kurse verloren“, sagt sie und hofft deshalb, bald wieder persönlichen Unterricht anbieten zu können.

Abseits der Online-Kurse hat sich Sara Schatz noch eine weitere Mitmachaktion überlegt. Vor ihrem Studio Danza an der Bismarckstraße 21 befindet sich ein Eimer mit Kreide, mit dem Kinder, die bei einem Spaziergang am Studio vorbei kommen, den gesamten Eingangsbereich bemalen dürfen. Darüber hinaus sind sie zum Basteln aufgerufen. Wer einen Regenbogen bastelt oder malt und in dem Studio abgibt, bekommt mit dem Kunstwerk nicht nur einen Ehrenplatz in einem der Fenster, sondern darf sich nach Ende der Kontakteinschränkungen ein kostenloses T-Shirt zum Dank in dem Studio in Lank-Latum abholen.

Info Besuchen Sie auch die neue Plattform der Rheinischen Post unter www.rp-gemeinsamstark.de. Auf dieser Plattform wollen wir Helfer und Hilfsbedürftige zusammenführen, beispielsweise für den Einkauf für einen älteren Nachbarn oder das Hilfspaket für Obdachlose. Gleichzeitig wollen wir einen Marktplatz für Dienstleistungsunternehmen aus Handel, Handwerk und Gastronomie schaffen, die durch die Krise in Not geraten sind.

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