Corona-Krise Vorstellungen abgesagt – Existenzangst beim Circus Traber

Der Circus Traber muss seine Gastspiele wegen der Corona-Krise auf unbestimmte Zeit absagen. Doch die Tiere brauchen weiterhin Futter. Weil die Vorräte knapp werden, bittet die Zirkusfamilie um finanzielle Hilfe

 Zukunftssorgen bei Remo, Clown Jamie, Angeli und Ron Traber (v.l.).

Zukunftssorgen bei Remo, Clown Jamie, Angeli und Ron Traber (v.l.).

Foto: Circus Traber

(ena) Seit November hat die Zirkusfamilie Traber – das sind rund 25 Familienmitglieder zwischen zwölf und 61 Jahren sowie mehr als 20 Hunde, Pferde, Ponys und Ziegen – nun schon ihr Winterlager an der Broicherseite in Kaarst aufgeschlagen. „Ende März wäre unsere Premiere in Osterath auf dem Schützenplatz gewesen“, erzählt Ron Traber. Aber wegen Corona fallen sämtliche Auftritte aus. „Die Nachricht kam in der Woche, als wir mit der Werbung beginnen wollten. Die Plakate waren schon gedruckt.“

Mittlerweile sind mehr als 20 Vorstellungen in der Region abgesagt. „Das Schlimmste ist die Ungewissheit“, sagt der 23-Jährige. „Wir können nichts planen. Selbst wenn wir unter strengen Auflagen auftreten dürften, würde aus Angst vor einer Ansteckung niemand kommen.“ Denn das typische Traber-Publikum sind Großeltern, Enkel, Familien.

Statt also jetzt das Loch in der Kasse aus der Winterpause aufzufüllen, verdienen die Zirkusleute nichts. „Wir müssen nicht verhungern“, sagt Ron Traber, der als Akrobat und Jongleur den Applaus in der Manege vermisst. Zur Not würde das Sozialamt helfen. „Aber wenn wir jetzt außerplanmäßige Kosten hätten, etwa für den Tierarzt, wäre das nicht zu bewältigen.“ Außerdem müssen die Tiere weiterhin gefüttert werden. Um überleben zu können, ist der Circus Traber deshalb auf Geld-, aber auch auf Futterspenden angewiesen. „Heu und Stroh sind ideal.“

Die Zwangspause nutzen die Trabers auch, um Fahrzeuge und Ausstattung zu reparieren. „Zum Glück ist das Wetter ideal“, sagt Ron Traber, der an diesem Morgen bereits im Baumarkt war und Material besorgt hat. „Davor bin ich mit den drei Pudeln Gassi gegangen, während mein Bruder Remo die Ställe ausgemistet hat.“ Und natürlich wird jeden Abend trainiert. Für die Premiere nach Corona.

Kontakt für Spenden unter der Telefonnummer 0152 18477588.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort