Meerbusch CDU: 93 Prozent für Mielke-Westerlage

Meerbusch · Meerbuschs Erste Beigeordnete Angelika Mielke-Westerlage ist gestern Abend als Kandidatin für die Bürgermeisterwahl nominiert worden.

 Nach der Wahl strahlte Angelika Mielke-Westerlage. Sie war angetreten, nachdem Parteivorsitzender Werner Damblon seine Kandidatur zurückgezogen hatte.

Nach der Wahl strahlte Angelika Mielke-Westerlage. Sie war angetreten, nachdem Parteivorsitzender Werner Damblon seine Kandidatur zurückgezogen hatte.

Foto: U.D.

Die Meerbuscher CDU-Mitglieder haben gestern Abend mit großer Mehrheit die Erste Beigeordnete Angelika Mielke-Westerlage als Kandidatin fürs Bürgermeisteramt gekürt. Weitere christdemokratische Bewerber gab es nicht. Die 59-Jährige geht als Favoritin in die Bürgermeisterwahl.

Noch vor der offiziellen Nominierung hatten Meerbuschs Grüne und die Zentrumspartei ihren Wählern empfohlen, bei der Wahl am 25. Mai für Mielke-Westerlage zu stimmen. SPD, FDP und UWG hingegen unterstützen eine gemeinsame Kandidatin: Sonja Bertini, 46 Jahre alt, parteilos. Damit gilt als sicher, dass künftig eine Frau die Geschicke Meerbuschs lenken wird. Im Falle eines Wahlsiegs will Mielke-Westerlage die Herausforderungen des demografischen Wandels zu einem Schwerpunktthema machen.

Sie erhielt von den 85 anwesenden stimmberechtigten CDU-Mitgliedern 79 Ja-Stimmen. Zwei stimmten gegen Mielke-Westerlage als Bürgermeisterkandidatin, drei enthielten sich, ein CDU-Mitglied machte seinen Stimmzettel ungültig. Zuvor hatte die Dezernentin, die knapp 29 Jahre CDU-Mitglied ist, in einer längeren Bewerbungsrede die Grundzüge ihrer politischen Einstellung erläutert. "Familie und Kinder werden ein Schwerpunkt meiner Arbeit sein — Kinder sind die Leistungsträger von Morgen." Das Meerbuscher Schulangebot solle dem Willen der Eltern entsprechen. 66 Prozent der Meerbuscher Eltern schicken ihre Kinder aufs Gymnasium — so viele wie in keiner anderen NRW-Kommune —, die Nachfrage nach der Gesamtschule in Büderich ist größer als die Zahl der Plätze.

Mielke-Westerlage will sich dafür einsetzen, dass die Stadt höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer erschließen kann. "Nicht durch Steuererhöhungen, sondern indem wir mehr Firmen ansiedeln." Um den Haushalt in den Griff zu bekommen, setzt sie auf verstärktes Controlling in der Verwaltung. Und sie ist dafür, dass sich die Gemeinde von Immobilien trennt.

Die Stadt müsse sich gut aufstellen, um dem demografischen Wandel Paroli bieten zu können, betonte Mielke-Westerlage. "Als einziger Kommune im Rhein-Kreis Neuss ist es uns gelungen, die Einwohnerzahlen stabil zu halten. Das soll auch so bleiben." Dazu wolle sie ein interdisziplinäres Strukturentwicklungskonzept auf den Weg bringen. "Dem müssen sich alle Entscheidungen unterordnen."

Sie sehe sich für das Amt gut aufgestellt, erklärte Mielke-Westerlage. "Auch wenn es mir sehr viel Respekt abverlangt." Ihre parteipolitische Neutralität habe sie in der Vergangenheit unter Beweis gestellt. Auch SPD, FDP und UWG hatten ihr zunächst die Kandidatur angetragen, bevor sie sich als CDU-Kandidatin zur Verfügung stellte.

Nach der Wahl zeigte sich Mielke-Westerlage gerührt — und verriet ein Geheimnis: "Als ich mich um eine Ausbildung bei der Stadt bewarb, bekam ich zunächst eine Absage." Doch der damalige Beigeordnete Günther Lunkenheimer machte sich für sie stark. "Dafür bin ich ihm heute noch dankbar."

(RP)
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