Meerbusch Buschender stellen den Schützenkönig in Strümp

Meerbusch · Nach 46 Schüssen holte Karl-Wilhelm Steinfort den Vogel runter. Damit ist er der Jubiläumskönig des Heimat- und Schützenvereins

Das war ein Fest in Strümp: Die Schützen blickten auf 150 Jahre Bestehen zurück und kürten gleich vier neue Majestäten. Denn außer dem neuen Schützenkönig Karl-Wilhelm Steinfort von den Buschendern behauptete sich auch der Nachwuchs an der Vogelstange. Caspar Krebs von den Hubertus-Jägern wurde Kinderprinz, Kompaniekameradin Lea Sovic Schülerprinzessin. Henry Birgels - wie Steinfort Buschender - Jungschützenkönig.

Bereits am Freitag zogen die Schützen durch Strümp, tanzten am Abend im Zelt an der Fritz-Wendt-Straße und verabschiedeten den ehemaligen Schützenkönig Peter Wellemsen (Marine). Am Samstagnachmittag dann das Pfänderschießen. Ehrenschüsse gaben Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage ab. Nacheinander wurden die 14 Kompanien aufgerufen. Zielsicher schoss der Buschender Frank Wirtz gegen 17.30 Uhr den Kopf des Vogels ab. Ab der zweiten Runde waren 50 Cent fällig. Ein Mitglied der Schwarzen Schill-Husaren fragte aus Jux nach einem Studentenrabatt, weil es so lange dauert. Um 18 Uhr sollte schließlich das Königsschießen beginnen. 15 Minuten vorher traf Franz-Gerd Arts von den Wallensteiner Landsknechten den rechten Flügel. Dann konnte das offizielle Schießen beginnen.

An den Ständen, an denen es Zuckerwatte, Pommes oder Wurst gab, war es ruhig. Zuschauer drängten sich an das Gitter. Der einzige Anwärter für den Schützenkönig trat an das Gewehr. Karl-Wilhelm Steinfort (57) blickte zum durchlöcherten Vogel. 46 Schüsse, rund 45 Minuten später und der Vogel plumpste zu Boden. Interessanterweise feuerte der Buschender erst die Pfänder Schwanz und linken Flügel ab - kein Muss. Aber Absicht? "Ordnungsgemäß geschossen", wird Schützenkönigin Dagmar Steinfort (52) später sagen, ihr Mann: "Ne, das war keine Absicht. Ich kann nicht schießen." Er lächelt. Die leeren Patronenhülsen waren da schon fast vergessen. Steinfort ließ sich von seinen Kameraden in die Luft heben und schritt die Regimentsfront ab. Danach ging es ins Zelt zum Proklamations- und Jubiläumsball.

Beim Kinderprinzenschießen am Samstag setzte sich der elfjährige Caspar Krebs von den Hubertus-Jägern durch. Die auserwählte Prinzessin ist Paula Vasen (12). Die zwei hatten zuvor vereinbart: Wenn einer gewinnt, wird der andere mitgekürt: "Wir möchten unbedingt in der Kutsche beim Schützenfest fahren", sagt der Prinz. Lea Sovic (12) von den Hubertus-Jägern wurde Schülerprinzessin. Dem Buschender Henry Birgels (19) klopfte permanent jemand auf die Schultern, um zu gratulieren. 95 Schüsse feuerten die Jungschützen ab, bis der Vogel fiel.

Gestern luden die Schützen zum Jubiläums-Festakt. Eine Diashow zeigte Bilder zur Historie des Heimat-und Schützenvereins. Vereinspräsident Karl-Heinz Rütten bedankte sich bei allen Unterstützern. Langgediente Schützen wurden geehrt. Im Anschluss löffelten Schützen und Gäste Gulaschsuppe.

(RP)
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