Meerbusch Buffet in der Schule

Düsseldorf · Die Kinder der Gesamtschule bekommen derzeit nur ein eingeschränktes Speisenangebot. Der Cafeteriaverein stand vor der Zahlungsunfähigkeit. Nach den Sommerferien macht er mit neuem Koch und Buffet vieles anders.

Gesund, kindgerecht und bezahlbar soll das Essen sein. Klingt einfach, ist es aber nicht: Der Cafeteriaverein der Gesamtschule braucht unternehmerisches Geschick, pädagogische Kompetenz und Wissen auf dem Sektor Ernährung — und das alles ehrenamtlich. Ein Aufwand, der sich nicht mehr stemmen ließ: "Hätte der Verein so weitergemacht, wäre er zahlungsunfähig geworden", sagt Schulleiter Klaus Heesen. Das bisherige Konzept hat nicht funktioniert. Bis zu den Ferien schränkt der Verein das Speisen-Angebot ein. Dann wird alles anders: Der Verein spart Personalkosten und verändert das Angebot, um mehr Schüler in die Cafeteria zu locken.

Keine Vorbestellung mehr

Deutlich sehen Verein und Schulleitung Schwächen im bisherigen System: Die Schüler mussten ihr Essen im Internet vorbestellen, zudem morgens Wertmarken für den Mittag einlösen. "Aber Kinder planen ungern, würden lieber spontan zugreifen", weiß Marga Fischer, Vorsitzende des Vereins und von Beruf Wirtschafterin. Zudem trennt sich die Cafeteria von der bisherigen Küchenleitung und einer Halbtagskraft, um Geld zu sparen. Nach den Sommerferien nimmt Götz Hänsch die Löffel in die Hand. Der Koch kommt aus Duisburg, war zuvor arbeitslos und arbeitet derzeit daran, Menüpläne aufzustellen. "Ein engagierter Mann. Das passt einfach", sagt Birgit Sondermann, Geschäftsführerin von Cafeteria und Kiosk.

Klaus Pickard, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, macht deutlich: "Gutes Essen gibt es nicht für einen Euro." Er sagt: "Würden wir hier Cola-Automaten aufstellen und Hamburger mit Pommes Frites verkaufen, könnten wir viel Geld verdienen." Aber es soll weder Fast Food noch abgepacktes Essen essen. Deshalb greift die Gesamtschule nicht wie andere auf einen Caterer zurück, sondern will weiterhin mit dem neuen Konzept und einem Team aus sechs Mitarbeitern alles frisch zubereiten lassen. "Als Ganztagsschule stehen wir in der Pflicht, die Schüler mittags zu versorgen, und das machen wir auch", erklärt Klaus Heesen. Allerdings richtet er Kritik an die Politik: "Eigentlich muss sie die Ressourcen bereitstellen, damit Schüler gut essen können, und zwar kostenfrei."

Marga Fischer bekräftigt: "Es gibt seitenlange Bestimmungen, wie Schulessen auszusehen hat. Aber wie wir das realisieren sollen, steht dort nicht — abgesehen von den Rezeptvorschlägen, die Kinder niemals essen würden." Tagesfrage

(RP)
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