Meerbusch Büderich: Überfall an K-Bahn-Haltestelle

Meerbusch · Ein 17-jähriger Gymnasiast wurde nachts an der Haltestelle "Am Landsknecht" krankenhausreif geschlagen.

 Tatort Haltestelle: Um 0.45 Uhr in der Nacht schlugen und traten "Am Landsknecht" zwei Jugendliche einen jungen Osterather und brachen ihm das Nasenbein.

Tatort Haltestelle: Um 0.45 Uhr in der Nacht schlugen und traten "Am Landsknecht" zwei Jugendliche einen jungen Osterather und brachen ihm das Nasenbein.

Foto: Ulli Dackweiler

Ein 17-jähriger Jugendlicher aus Osterath ist auf der Rampe zur K-Bahn-Haltestelle Landsknecht in Büderich von zwei Unbekannten zusammengeschlagen worden. Die offenbar jugendlichen Täter traten dabei gezielt ins Gesicht ihres Opfers, brachen ihm das Nasenbein und ließen den Verletzten benommen liegen. Von den Tätern fehlt jede Spur.

Die Tat passierte bereits am Samstag, 22. Dezember, gegen 0.45 Uhr und wurde erst jetzt bekannt. Die Polizei hatte den Vorfall nicht öffentlich gemacht. Nun werden Zeugen gesucht.

Der Gymnasiast sei auf dem Heimweg gewesen, berichtet der Vater des Jungen. Als sein Sohn die Rampe zum Bahnsteig in Fahrtrichtung Osterath betrat, hätten sich ihm plötzlich zwei männliche Jugendliche von hinten genähert und ohne Vorwarnung zugeschlagen. Der 1,92 Meter große, schlanke Osterather fiel dabei auf die Rampe. Daraufhin hätten die Täter auf den am Boden Liegenden eingetreten, und dabei mit ihren Schuhen auch auf sein Gesicht gezielt.

Die Tritte brachen dem 17-Jährigen das Nasenbein und hinterließen blutende Abdrücke an seinen Schläfen. Als drei weitere Jugendliche hinzugekommen seien, habe das Duo von seinem benommen auf der Rampe liegenden Opfer abgelassen.

Das Quintett sei dann zusammen verschwunden, berichtet der Vater. Der Verletzte flüchtete zu Fuß Richtung Haltestelle Forsthaus, wo er zufällig zwei Bekannten in die Arme lief, die ihn nach Hause brachten. Sein Vater fuhr ihn sofort in die Notaufnahme eines Düsseldorfer Krankenhauses, wo die Wunden behandelt wurden. Der Junge litt unter Kopfschmerzen und blieb die Nacht über zur Beobachtung in der Klinik.

Der Vater alarmierte aus dem Krankenhaus heraus zwischen 3 und 4 Uhr die Leitstelle der Kreispolizeibehörde, die ihm riet, am nächsten Morgen auf der Wache Anzeige zu erstatten. Das taten Vater und Sohn dann auch. Sie hoffen, dass es Zeugen des Vorfalls gibt. Der junge Osterather ist auffallend groß und trug, als er überfallen wurde, eine rote Jacke. Von den Tätern hat der Jugendliche nur in Erinnerung, dass es junge Männer unter 20 Jahren waren.

Warum hat die Polizei den Vorfall nicht öffentlich gemacht? "Der Vorfall wurde erst 16 Stunden nach der Tat angezeigt", sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. "Da die Anzeige bei der Wache in Meerbusch aufgegeben wurde, ist sie nicht im Lagebild erschienen." Die Pressestelle habe von dem Vorfall zu dem Zeitpunkt keine Kenntnis gehabt. Nach den Weihnachtsfeiertagen habe die Kriminalpolizei Meerbusch die Ermittlungen aufgenommen. Und beispielsweise mit der Rheinbahn Kontakt aufgenommen. Auf dem Bahnsteig "Am Landsknecht" befinden sich nämlich Videokameras.

Doch die Rheinbahn konnte der Polizei keine Aufzeichnung des Überfalls zur Verfügung stellen. Georg Schuhmacher, Sprecher des Unternehmens, erläutert: "Von den insgesamt 350 fest installierten Videokameras der Rheinbahn werden nur die Bilder von rund 15 bis 20 Kameras aufgezeichnet, die im Lagezentrum auflaufen." Dazu gehörten zum Zeitpunkt des Überfalls nicht die Kameras "Am Landsknecht". Schuhmacher hält es für unwahrscheinlich, dass die Kameras das Geschehen aufgezeichnet hätten: "Der Überfall spielte sich auf der Rampe ab. Die Kameras sind so ausgerichtet, dass sie den Bahnsteig selbst filmen." Noch in diesem Jahr will die Rheinbahn für 400 000 Euro eine neue Technik installieren, so dass künftig die Bilder sämtlicher Kameras aufgezeichnet werden. Nach einigen Tagen müssen die Aufzeichnungen aus Datenschutzgründen gelöscht werden.

Das Opfer hat sich inzwischen wieder einigermaßen erholt. In der Rückschau hatte der junge Osterather noch "Glück im Unglück", da Tritte gegen den Kopf leicht lebensbedrohliche Folgen haben und bleibende Schäden anrichten können.

Hinweise an die Polizei unter Telefon 02131 3000

(RP/rl)
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